Für die Gehaltsstudie wurden insgesamt 22.000 Xing-Mitglieder im deutschsprachigen Raum befragt. Die Ergebnisse offenbaren teils enorme Gehaltsunterschiede zwischen den Branchen - und dürften so manchem die Zornesröte ins Gesicht treiben. Marketer, PR-Manager und Designer gehören zu den Berufsgruppen, die vergleichsweise schlecht entlohnt werden. Mit einem durchschnittlichen Jahresgehalt von 54.730 Euro brutto, wobei etwaige
Boni sowie Weihnachts- und Urlaubsgeld bereits enthalten sind, landen diese Berufsgruppen im Gehaltsranking weit hinten auf Rang 19. Nur in der Tourismusbranche und der Gastronomie, wo im Schnitt Jahresgehälter von 53.807 Euro gezahlt werden, und in Erziehung, Bildung und Wissenschaft (47.054 Euro) wird schlechter verdient.
Gehälter nach Branchen
Branche | Gehalt* |
Immobilien | 88.040 |
Pharma und Medizintechnik | 83.267 |
Versicherungen | 79.816 |
Banken und Finanzdienstleistungen | 78.818 |
Automobil und Fahrzeugbau | 78.161 |
Industrie und Maschinenbau | 78.091 |
Beratung und Consulting | 77.879 |
Energie, Wasser und Umwelt | 73.739 |
Internet und IT | 73.570 |
Telekommunikation | 72.063 |
Transport und Logistik | 70.605 |
Gesundheit und Soziales | 67.596 |
Konsumgüter und Handel | 65.982 |
Architektur und Bauwesen | 65.793 |
Medien und Verlage | 64.935 |
Wirtschaftsprüfung, Steuern und Recht | 61.750 |
Personaldienstleistungen | 58.867 |
Öffentlicher Dienst, Verbände und Einrichtungen | 56.142 |
Marketing, PR und Design | 54.730 |
Tourismus und Gastronomie | 53.807 |
Erziehung, Bildung und Wissenschaft | 47.054 |
Quelle: Xing / * Gehälter beziehen sich auf das angegebene durchschnittliche Bruttojahresgehalt befragter XING Mitglieder inklusive Boni, Weihnachtsgeld und Urlaubsgeld.
Journalisten und Medienkaufleute werden ebenfalls nicht gerade fürstlich entlohnt. Mit einem durchschnittlichen Bruttojahresgehalt von knapp 64.935 Euro schaffen es Medienschaffende im Ranking nur auf Rang 15. Damit müssen sie sich gehaltstechnisch hinter Architekten und Fachleuten aus Architektur und Bauwesen, Konsumgüter und Handel und Gesundheit und Soziales einreihen.
Wie weit die Gehaltsschere zwischen den Berufsgruppen auseinanderklafft, zeigt der Vergleich mit den Top-Branchen. So sacken Immobilien-Fachleute im Schnitt ein sattes Jahresgehalt in Höhe von 88.040 Euro brutto ein. Wer in der Pharmaindustrie und der Medizintechnik arbeitet, nimmt im Schnitt 83.267 Euro mit nachhause. Bei Versicherungs-Fachleuten sind es 79.816 Euro.
Was vor diesem Hintergrund nicht überrascht ist, dass das Gehalt für viele Verbraucher ein hoch sensibles Thema ist. Laut der Xing-Umfrage ist rund jeder Zweite im DACH-Raum unzufrieden mit seinem Gehalt. Vor allem in Deutschland ist das ausgeprägt: 56 Prozent halten ihren Bruttoarbeitslohn für nicht angemessen. In Österreich sind es 47 Prozent, in der Schweiz 43 Prozent. Hauptgründe sind für die Befragten eine Vergütung unter Marktdurchschnitt, unbezahlte Überstunden und der Vergleich mit den Kollegen. Ein Viertel der Unzufriedenen in Deutschland und Österreich denkt, dass diese trotz gleicher Rolle mehr verdienen. In der Schweiz findet das ein Fünftel der Befragten.
Dennoch ist der schnöde Mammon auch nicht alles. Laut Xing wäre jeder zweite Arbeitnehmer in Deutschland, Österreich und der Schweiz bereit, für mehr Sinn im Job ein geringeres Gehalt zu akzeptieren. Jeder Zehnte würde dafür sogar den Job wechseln. Entsprechend hoch ist auch der Anteil derer, die aktuell eine neue berufliche Herausforderung suchen. Laut Umfrage ist jeder vierte Befragte in Deutschland und der Schweiz auf Jobsuche, in Österreich ist es jeder Fünfte. Rund 53 Prozent aller Befragten sind zwar mit ihrer derzeitigen Tätigkeit zufrieden, aber dennoch offen für attraktive Angebote. Das spiegelt sich in der Wechselquote wider: Jeder zweite Befragte hat in den letzten fünf Jahren seinen Arbeitsplatz gewechselt, mehr als jeder zehnte der Befragten sogar zweimal.
mas Zur Studie
Xing hat seine Mitglieder in einer Online-Erhebung zu ihrem Arbeitsleben und zum Thema Gehalt befragt. Mehr als 17.000 aktive Xing-Mitglieder aus Deutschland sowie jeweils mehr als 2.500 Nutzer aus Österreich und der Schweiz nahmen an der Umfrage teil. Ausgenommen waren Arbeitnehmer im öffentlichen Dienst und Beamte, Gründer und Inhaber, Selbstständige, Freiberufler, Arbeitnehmer im Ruhestand, Studenten und Erwerbslose. Die Mehrheit der Xing Mitglieder sind sogenannte „White Collar Worker“. Dieser Begriff umfasst Berufsgruppen mit kaufmännischen, beratenden, administrativen und ingenieurwissenschaftlichen Schwerpunkten, Berufe mit künstlerischen oder kreativ-schöpferischen Tätigkeiten sowie Heilberufe, heilpädagogische Berufe und Sozialberufe. Die Gehaltsangaben beziehen sich auf das von unseren befragten Nutzern angegebene Bruttojahresgehalt inklusive Boni, Weihnachts- und Urlaubsgeld.