Überraschender Deal

Telekom sichert sich Medienrechte an der Basketball-Bundesliga

Michael Hagspihl und Henning Stiegenroth (Telekom) mit BBL-Chef Pommer (Foto: Telekom / Ittermann)
Michael Hagspihl und Henning Stiegenroth (Telekom) mit BBL-Chef Pommer (Foto: Telekom / Ittermann)
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Bei der Fußball-Bundesliga ist die Deutsche Telekom in der jüngsten Vergaberunde leer ausgegangen, bei den Basketballern konnte der Bonner Konzern den Ball versenken. Die Telekom sichert sich alle Medienrechte an der Beko Basketball Bundesliga (Beko BBL). Das gaben Unternehmen und Liga heute früh auf einer Pressekonferenz bekannt.


Der Deal umfasst vier Spielzeiten und gilt bis zur Saison 2017/18. Ein Novum ist die Zusammenarbeit in mehrere Hinsicht: Für Basketball-Fans bedeutet sie, dass sie erstmals alle Liga-Spiele live sehen können. Telekom-Kunden zahlen dafür nicht einmal etwas - eine Service des Telkodienstleisters für seine Vertragskunden. Die Spiele werden über das TV-Angebot Entertain, aber auch via Tablet- und Smartphone-App übertragen. Außerdem sind sie online abrufbar. Damit investiert die Telekom vor allem in ein für Bestands- und Neukunden attraktives Produkt.

Die Beko Basketball Bundesliga ist eine der dynamischsten und medial attraktivsten Ligen in Deutschland", sagt Michael Hagspihl, Geschäftsführer Marketing Telekom Deutschland. Wir freuen uns, dass wir den Zuschlag für alle Übertragungswege bis 2018 erhalten haben. Mit dieser langfristig angelegten Partnerschaft machen wir unser TV Produkt Entertain über alle Plattformen noch attraktiver."

Wer nicht mit der Telekom telefoniert oder surft, kann die Spiele trotzdem sehen, muss dafür allerdings zahlen. Der Preis für das On-Demand-Angebot wird noch festgelegt. Das Produktions- und Redaktionsteam wird von der Liga selbst aufgebaut. Über die finanziellen Details haben die Partner Stillschweigen vereinbart.

Unabhängig von der Summe scheint die Kooperation für die Liga ein guter Deal. Beko-BBL-Chef Jan Pommer arbeitet seit Jahren daran, mehr Menschen für den Sport zu begeistern. "Wir freuen uns außerordentlich, dass wir mit der Deutschen Telekom einen starken Partner gewonnen haben, der mit uns gemeinsam neue und innovative Wege beschreitet." Für die Liga ist es allerdings wichtig, dass der Sport nicht hinter einer Kunden- beziehungsweise Pay-Wall verschwindet. Daher beinhaltet der Telekom-Deal auch eine Sublizenz an einen Free-TV-Sender, der in etwa 50 Spiele live übertragen darf. Dafür führt der Bonner Konzern bereits Gespräche mit potenziellen Sendern. Aussichtsreichster Kandidat ist Sport 1, das bislang Basketball im Free-TV zeigt.

Der Vertrag beinhaltet alle 306 Liga-Spiele, die Play-offs, die Pokal-Quali und -Endrunde (Beko BBL Top Four), den Allstar Day und den Champions Cup (Meister gegen Pokalsieger). mh
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