Auf 795 Millionen Dollar taxiert WARC das globale E-Sports-Sponsoringvolumen im Jahr 2020. Das wäre gegenüber dem Vorjahr ein Plus von 23,1 Prozent. Mehr als drei Viertel der Investitionen fließen dem Report zufolge in Rechtekosten. Grund für das kräftige Plus sind zahlungskräftige Unternehmen, die ihre zum Teil bereits einige Jahre dauernden Engagements verlängern (z.B. Mercedes-Benz, Deutsche Telekom, Pringles) oder neue Verträge abschließen (z.B. SAP, Nike).
Der deutsche E-Sports-Markt hat
einer Berechnung von Deloitte zufolge im vergangenen Jahr ein Volumen von 70 Millionen Euro erreicht.
In drei Jahren sollen die Umsätze hierzulande voraussichtlich eine Höhe von 180 Millionen Euro betragen, was einem jährlichen Wachstum von 21 Prozent entsprechen würde. Neben dem Verkauf von Übertragungsrechten stellt Sponsoring die zweitwichtigste Erlössäule dar.
„E-Sports bietet Marken einen Zugang zu schwer zu erreichenden Zielgruppen, die jung und wohlhabend sind und Online-Werbung wahrscheinlich blockieren.“
James McDonald
"E-Sports bietet Marken einen Zugang zu schwer zu erreichenden Zielgruppen, die jung und wohlhabend sind und Online-Werbung wahrscheinlich blockieren", sagt James McDonald, Managing Editor bei WARC Data. Der Bereich eröffne Medien außerdem neue Erlösströme. "Tencent, Amazon, Alphabet und Facebook haben hier alle etwas auf dem Spiel stehen." Mehr zum Thema
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Inzwischen dürfte sicher sein: E-Sports ist gekommen um zu bleiben. Reichweite und Bedeutung wachsen – die Kosten aber auch, mahnt Toan Nguyen. Der Partner bei Jung von Matt/Sports und E-Sports-Experte erklärt, warum Marken mit dem Einstieg nicht zu lange warten sollten.
Die Zahlen zum globalen E-Sports-Markt sind Bestandteil eines Reports, in dem WARC die weltweiten Investitionen in Sportsponsoring ermittelt hat. Demnach steigen die Spendings aufgrund von Events wie den Olympischen Sommerspielen und der Fußball-EM um 5 Prozent auf 48,4 Milliarden Dollar. Der deutsche Markt soll in diesem Jahr um 4,4 Prozent wachsen, wobei WARC auf ein Gesamtvolumen von 1,89 Milliarden Dollar kommt.
Die Zahl ist allerdings mit Vorsicht zu genießen, da Organisationen wie der Fachverband Sponsoring, der Zentralverband der deutschen Werbewirtschaft (ZAW) sowie die Vereinigung der Sportsponsoring-Anbieter (VSA) Marktzahlen nennen, die mindestens das Doppelte betragen. WARC bezieht seine Zahlen eigenen Angaben zufolge von der inhabergeführten Sponsoring-Agentur Two Circles. "Wir vertrauen darauf, dass die Daten von Two Circles ein akkurates Bild liefern", teilt eine WARC-Sprecherin mit. ire