Für die Studie haben Hochschul-Professor Julian Kawohl, der Betriebswirt Florian Lieke und Sven Wedig, Gründer der Influencer-Agentur Vollpension Medien, die Accounts von 37 Stars bzw. Social-Media-Größen unter die Lupe genommen. Zu den untersuchten Persönlichkeiten gehörten globale Top-Promis wie die Kardashians, Cara Delevigne, Gigi Hadid, Christiano Ronaldo, Lionel Messi, Justin Bieber, Taylor Swift, Bill Gates und Elon Musk. Aber auch in ihrer jeweiligen Zielgruppe enorm bekannte Blogger wie
Kayla Itsines oder
Chiara Ferragni wurden einer genaueren Untersuchung unterzogen.
Mehr als 2300 Beiträge auf Facebook und Instagram flossen in die Begutachtung ein. Das Fazit der Forscher: Eine sanfte Dosierung der Posts ist genauso entscheidend für den Erfolg wie der richtige Themenmix. Das mag banal klingen. Sich bei den eigenen Beiträgen zu beschränken, dürfte aber nicht jedem Star leicht fallen. Laut der Studie hatten die Influencer, die eine sehr gute Interaktionsrate von 5 Prozent aufweisen, im Schnitt 22 Instagram-Posts pro Monat abgesetzt - also nicht einmal ein Post am Tag. Insgesamt lag der Schnitt bei den 37 untersuchten Influencern bei 33 Beiträgen auf Instagram und 30 auf Facebook.
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Nun eignet sich nicht jedes Thema gleichermaßen gut, um die Massen zu unterhalten. So seien die Bereiche "Beauty & Lifestyle", "Fitness & Sport" sowie "Fashion & Mode" den Studien-Autoren zufolge die Top-Kategorien, um in der Breite bei den Followern zu punkten. Zudem bräuchten Social-Media-Stars und solche, die es werden wollen, ein Attribut, das man mit ihnen verbindet. Bei Sänger Justin Bieber sei dies etwa "Sexyness", während Model Gigi Hadid mit Schönheit und die Kardashians mit der konsequenten Verknüpfung mit ihrer eigenen Reality-Show punkteten.
Ein weiterer Erfolgsfaktor laut der Studie: Die richtige Vernetzung. "In unserer Analyse konnten wir mehrere Influencer-Netzwerke identifizieren, die sich immer wieder gegenseitig promoten", berichtet Kawohl. Am häufigsten würden Familie (z.B. die Kardashians), Blogger-Freunde (Zoe Sugg) oder Kollegen aus dem eigenen Bereich (z.B. Fußballer wie Messi mit Neymar) zur Vernetzung eingesetzt.
Interessante Erkenntisse halten die Forscher auch für Werbungtreibende bereit. Denn die Studie zeigt, dass Produktplatzierungen bei den untersuchten Influencern wesentlich besser funktionieren, wenn diese nicht die eigene Marke in den Mittelpunkt rücken. "Wer sich und seine eigenen Themen selbst zu viel zur Schau stellt, für den geht der Schuss nach hinten los. Auch wenn soziale Netzwerke zur Selbstdarstellung animieren, sollte diese mit Blick auf die Zielgruppe bedacht und dezent eingesetzt werden", so Kawohl.
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Bei alldem gilt aber: Mit Instagram lassen sich die wesentlich besseren Ergebnisse erzielen als auf Facebook.
Gegenüber Spiegel Online berichtete Kawohl, dass die untersuchten Influencer auf Instagram auf eine durchschnittliche Interaktionsrate von 3,7 Prozent gekommen seien - 20-mal mehr als bei Facebook. Dort habe man bei den Nutzern vielmehr "
eine große Lethargie festgestellt". ire