Dass man "Äpfel nicht mit Birnen vergleichen" kann, das weiß eigentlich jedes Kind. Apple hat von dieser Redewendung offenbar noch nichts gehört - oder tut sich zumindest erstaunlich schwer damit. Glaubt man dem Start-up Prepear, dann geht der Tech-Riese aktuell juristisch gegen das Unternehmen vor. Grund ist das Logo der gleichnamigen Koch-App - eine Birne.
Gerade erst wurde Apple im viel beachteten BrandZ-Ranking von Kantar zur
zweitwertvollsten Marke der Welt nach Amazon gekürt. Dass die Marktforscher den Wert der Marke mit dem angebissenen Apfel-Logo auf satte 352,2 Milliarden US-Dollar taxieren, hat gute Gründe. Neben Verkaufsschlagern wie iPhone, iPad und Mac sowie der stringenten und immer wieder ausgezeichneten Marken- und Kommunikationsstrategie trägt sicher auch der überaus konsequente Schutz der Marke zum Erfolg bei.
opinary birne
Dass mit Apple in dieser Angelegenheit nicht zu spaßen ist, haben schon so einige Unternehmen erfahren. So bekam die Bonner Unternehmerin Christin Römer vor einigen Jahren Post von Apple-Anwälten -
angeblich weil das Logo ihres Cafés Apfelkind dem von Apple zu ähnlich war. Ähnliche Post erhielt 2019 sogar der Touristik-Verein Rhein-Voreifel. Apple hatte
Widerspruch gegen das Logo des Radwanderwegs mit dem Namen "Apfelroute" eingelegt. Auch hier lautete der Vorwurf, dass der stilisierte Apfel womöglich mit dem Apple-Signet verwechselt werden könne.
Birne vs. Apple
Vor demselben Problem steht aktuell Prepear. Die Macher der Koch-App, mit der man unter anderem Rezepte und Einkaufslisten verwalten kann, haben auf Instagram eine Art Hilferuf gestartet. Grund: Laut Prepear will Apple mit einer Unterlassungsklage erwirken, dass das fünf Mitarbeiter "große" Start-up sein Birnen-Logo nicht mehr verwenden darf.
Begründet wird das mit dem altbekannten Argument: Bei dem Logo, das eine abstrakte Birne (englisch: pear) in grüner Farbe zeigt, bestehe eine hohe Wahrscheinlichkeit, dass es die Verbraucher mit dem von Apple verwechseln, heißt es in einem
Schreiben, bei dem es sich laut Chip.de um den offiziellen Antrag von Apple handeln soll. Da das Logo von Prepear eine minimalistische Frucht mit einem nach rechts gedrehten Blatt beinhalte, erinnere es sofort an Apple, heißt es weiter. Dadurch werde ein "ähnlicher Werbeeindruck vermittelt."
Doch Prepear will offenbar nicht klein beigeben und das bereits 2017 registrierte Logo unbedingt retten. Daher hat das Unternehmen nun eine
Petition auf Change.org gestartet mit dem Ziel, Apple unter Druck zu setzen und von seinem Vorhaben abzubringen. Die ersten Reaktionen sind nicht schlecht: Die Petition haben Stand Dienstagmittag bereits knapp 41.000 Unterstützer unterzeichnet. Apple hat auf eine Anfrage von HORIZONT Online zu dem Thema bislang noch nicht reagiert.
mas