Saubere Sache

Kärcher bekommt zum zweiten Mal den Deutschen Marketing Preis

Ralf Strauß, Präsident Deutscher Marketing Verband, und Hartmut Jenner, Kärcher-Chef (v.l.l)
Deutscher Marketing Verband
Ralf Strauß, Präsident Deutscher Marketing Verband, und Hartmut Jenner, Kärcher-Chef (v.l.l)
Der Deutsche Marketing Preis 2018 geht an Kärcher. Der Reinigungsspezialist aus Winnenden erhält die begeehrte Auszeichnung zum zweiten Mal, für seine überzeugende Markenführung und sein Marketing.
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Das gab es bisher noch nicht. Dass ein Unternehmen zwei Mal den Deutschen Marketing Preis erhält. Gestern Abend war es dann aber soweit. Kärcher bekommt die begehrte Auszeichnung des Deutschen Marketing Verbandes nach 1997 erneut verliehen. Seit 1973 zeichnet der Berufsverband Spitzenleistung im deutschen Marketing aus, die auch über die Branche hinweg Relevanz besitzt.

Dass es den Weltmarktführer erneut trifft, ist allerdings kein Zufall wie Ralf Strauß findet. "Kärcher begeistert mit einer konsistenten Orchestrierung der Marke über alle Marketing Ps hinweg und schreibt damit eine nachhaltige Erfolgsgeschichte", sagt der DMV-Präsident im Gespräch mit HORIZONT. Diese Konsequenz ist auch notwendig bei einem hochkomplexen Unternehmen, das neben Konsumentenprodukten, Geräte für Profis bereitstellt und für unterschiedliche Branchen Reinigungslösungen anbietet.

Das ist ein Pluspunkt in der entscheidenden Jurysitzung, in der sich Kärcher unter anderem gegen Mercedes-Benz, Katjes, Ikea und Philips durchgesetzt hat. Ein anderer Vorteil: "Kärcher schafft es mit seiner Organisation, Vertriebskanäle sehr feingliedrig auszusteuern, vom Katalog über E-Commerce zum Direktverkauf bis hin zum Store in einer Shopping-Mall. Hierfür werden funktionale Silos miteinander verbunden in crossfunktionalen Teams", sagt Strauß.
Kärcher
Das muss mal erstmal schaffen: Als Marke Teil der deutschen Sprache zu werden. Kärchern steht für Reinigen, längst nicht nur in Deutschland, sondern weltweit. Neben über 3000 Produkten für Profis und Konsumenten bietet das schwäbische Unternehmen Reinigungslösungen für unterschiedliche Branchen an. Im vergangenen Jahr erzielte das Unternehmen mit 2,5 Milliarden Euro den bisher besten Umsatz in der Unternehmensgeschichte. Dabei tragen die beiden Zweige Home & Garden und Professional jeweils zu 50 Prozent bei. An der Unternehmensspitze steht Hartmut Jenner. Der Vorsitzender des Vorstands nahm gestern Abend in Hannover den Preis entgegen. Insgesamt arbeiten für das Traditionsunternehmen weltweit 12.300 Mitarbeiter. Mehr zu dem Preisträger und seiner Marketingstrategie steht in der kommenden Ausgabe von HORIZONT 50/2018.
Eng arbeitet die Marketingorganisation unter CMO Bernd Rützler etwa mit anderen Abteilungen im Haus zusammen - von der Kommunikation über Vertrieb bis hin zur Produktentwicklung. Es geht dabei immer um Effizienzen, Geschwindigkeit, aber auch um funktionierende Prozesse, weniger um Ressortbefindlichkeiten. "Wir launchen im Jahr deutlich über 100 neue Produkte", sagt Rützler, der gestern bei der Preisverleihung nicht anwesend sein konnte. Und es gibt noch einen dritten Punkt, mit dem Kärcher überzeugt. "Die Marke interpretiert das Thema Reinigung immer neu und unerwartet. Das schafft Aufmerksamkeit und einen Wettbewerbsvorteil", erklärt Strauß.

Kärcher Mission Impossible

Dafür steht unter anderem die Mission-Impossible-Kampagne, bei der das Unternehmen Produkte im Stil des Blockbusters bewirbt (Agentur: Jung von Matt). Die Kampagne ist unter anderem im TV, aber auch in den sozialen Netzwerken, in Print und im Handel zu sehen. Rützler ist diese Vielfalt wichtig. "Wir setzen die Medienkanäle immer nach Kommunikationszielen ein", erklärt Rützler, der weder etwas von der "TV ist tot"-Debatte noch von einer Verdammung von Social Media hält (Agentur: Wavemaker). Dogmatische Diskussionen, auch das hat die Jury als positiv bewertet, gibt es bei Kärcher schon lange nicht, allenfalls pragmatische. mir
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