Ein halbes Jahr hält die Corona-Pandemie bereits das wirtschaftliche und private Leben in Bann. Das Stimmungsbild der Deutschen zeigt klar: Der Optimismus sinkt weiter. Während Mitte Juni noch 49 Prozent der Befragten davon ausgingen, dass sich die Lage schnell wieder normalisiert, sind es in der aktuellen Erhebung nur noch 33 Prozent. Laut der aktuellen Studie auf Basis von über 1.000 repräsentativen Online-Interviews gehen 29 Prozent der Befragten davon aus, dass nach der Pandemie für sie persönlich vieles schlechter sein könnte als zuvor.
Beim Blick auf das Konsumverhalten wird deutlich: Corona hat den Konsum nicht grundlegend verändert. Doch die Konsumbedürfnisse spalten die Gesellschaft immer weiter. Günstigere Angebote wünschen sich erwartungsgemäß eher Menschen mit schwächerem Einkommen (46 Prozent). Durch die Krise achten jedoch auch Verbraucher auf Rabatte, die davon ausgehen, dass sich ihre Lage eher noch verschlechtern wird (45 Prozent). Werbung, die zeigt, wie die Gesellschaft in der Krise zusammensteht, kommt bei diesen Menschen nicht an und wird womöglich sogar als zynisch wahrgenommen. Diese verunsicherten Verbrauchern erreichen Unternehmen aktuell lediglich mit "maximaler Preisbewerbung", so Pilot.
Die Agentur spricht außerdem eine klare Empfehlung für die Markenkommunikation aus: vor allem ältere Zielgruppen wünschen sich Beratung. "Der Beratungswunsch im Einkaufsprozess zieht sich durch die gesamte Bevölkerung, allerdings mit leichtem Überhang bei älteren Personen. Der stationäre Handel bedient dieses Bedürfnis weiterhin weit vor dem Onlinehandel – trotz Bots und verbesserter User Experience", erklärt Pilot-Geschäftsführerin Martina Vollbehr. "In Zeiten von Corona eröffnet dies einen interessanten Ansatzpunkt für Kommunikation und Interaktion, insbesondere mit älteren Zielgruppen."
Martina Vollbehr, Geschäftsführerin, Pilot
Bei der Corona-Warn-App sind die Meinungen gespalten: 38 Prozent der Befragten gaben an, die Warn-App bereits installiert zu haben, im Juni waren es 29 Prozent. Vier von fünf Nutzern sind zwar mit der Anwendung zufrieden, jedoch denkt nur jeder Zweite, dass die Corona-Warn-App entscheidend zur Eindämmung des Virus beitragen könne. 51 Prozent der Befragten verweigern das Nutzen der App.
Die Akzeptanz gegenüber Mund-Nasen-Bedeckungen hingehen steigt. Knapp 80 Prozent der Deutschen halten die Maskenpflicht für sinnvoll, Anfang August waren es noch 70 Prozent. Im Gegenzug sank der Anteil der Menschen, die das Tragen einer Maske für unnötig halten, um 5 Punkte auf 19 Prozent.