Der Marktplatzexperte Mark Steier ist einer von ihnen. Er hat
eine einfache Rechnung aufgestellt: Das weltweite E-Commerce-Handelsvolumen von Amazon betrug im vergangenen Jahr 277 Milliarden US-Dollar. Davon steuerten Dritthändler 160 Milliarden Dollar bei. Das sind Zahlen, die Amazon-Chef Jeff Bezos in seinem Brief
an die Aktionäre selbst veröffentlicht hat. Die Hälfte davon, auch das verrät die E-Mail an die Händler, kommt aus den USA. Wer jetzt den Umsatz von 80 Milliarden Dollar nur noch durch sieben teilt und in Euro umrechnet, landet bei 10,2 Milliarden Euro. Das Geheimnis ist keines mehr.
Amazon hat es bisher vermieden, diese Zahl öffentlich zu nennen. Man will der Konkurrenz schlichtweg nicht verraten, wie wichtig das Marktplatzgeschäft für den E-Commerce-Riesen hierzulande ist. Mitbewerber wie Ebay tun es Amazon übrigens gleich. Auch das Unternehmen verrät nicht, wie hoch der Umsatz der unabhängigen Händler in Deutschland ist. Einen abschließenden Vergleich, um zu demonstrieren, wie gigantisch die Zahl von 10,2 Milliarden Euro ist,
stellt das Handelsblatt dann noch an: „Über die Plattform von Zalando, dem größten deutschen Onlinehändler, wurde im vergangenen Jahr ein Bruttohandelsvolumen von 6,6 Milliarden Euro erzielt“, heißt es da. Das sei jedoch der Umsatz von Zalando und den Dritthändlern zusammen.