Auch zum Vatertag sendet Edeka eine provokante Botschaft
Edeka hat wie erwartet auch zum Vatertag einen Online-Spot veröffentlicht. Nach den teilweise heftigen Diskussionen um den Muttertags-Spot des Unternehmens war die spannende Frage: Bleibt Edeka seiner Linie treu?
Die Frage lässt sich uneingeschränkt mit "Ja" beantworten. Schloss der Spot zum Muttertag noch mit den Worten "Danke Mama, dass du nicht Papa" bist, endet das Vatertags-Video mit der umgekehrten Botschaft. Auch die zuvor gezeigten Szenen entsprechen denen des Vorgänger-Videos: Ein kleiner Junge stopft sich mit Kuchen voll, und Mama putzt die Spuren am Mund mit Spucke ab.
In der zweiten Einstellung sieht man zwei Mädchen, die offensichtlich keine Lust auf ihr Gemüse haben. Doch Papa denkt mit und stellt ihnen eine Flasche Ketchup hin - übrigens eine von der Eigenmarke Papa Joe's. Mit der will Edeka die Lücke schließen,
die durch den Ketchup-Streit mit Heinz entstanden ist.
Edeka Vatertag
Die Geschichte, die Edeka und
Jung von Matt zum Muttertag erzählt hatten, ließ seinerzeit die Väter nicht so gut aussehen, damit die Schlussaussage des Spots auch passt. Das sorgte für wütende Reaktionen bis hin zu hunderten Beschwerden beim Deutschen Werberat -
der Edeka auch prompt rügte. Vor diesem Hintergrund wäre es nicht verwunderlich gewesen, wenn das Unternehmen und seine Agentur sich zum Vatertag eine neue, auf Deeskalation setzende Story ausgedacht hätten.
Doch man hielt an der ursprünglich geplanten Kreation fest. "Die Kampagne war von Beginn an sowohl für den diesjährigen Mutter- als auch Vatertag angelegt. Um die Kampagnen-Idee zu verdeutlichen, aber auch, weil wir uns der Kritik stellen möchten, anstatt sie zu verschweigen, haben wir uns dazu entschieden, auch den Online-Film zum Vatertag zu veröffentlichen", teilt Edeka mit.

Verbrauchercheck
Diese Emotionen löst der umstrittene Edeka-Spot bei den Deutschen aus
Der Muttertags-Spot von Edeka hat eine Mega-Debatte ausgelöst. Doch sind die Kritiker, die sich an der klischeehaften Darstellung von Männern stören, eine krasse Minderheit? Oder ist die Kritik mehrheitsfähig? Dieser Frage ist System1 Research nachgegangen. ...
Und weiter: "In beiden Online-Filmen stellen wir filmisch, in überspitzter Form und mit einem ironischen Augenzwinkern, das alltägliche Familienleben dar. Um zu zeigen, dass die Aussagen im Film nicht unserem realen, modernen Bild von Vätern und Müttern entsprechen, haben wir bewusst einen Schwarz-Weiß-Filter gewählt."
Im Beitrag auf Facebook geht Edeka gleichwohl auf alle Nutzer zu - und man könnte auch ein kleines "Sorry" herauslesen: "
Nicht immer alles perfekt zu machen, macht uns als Menschen perfekt: Mamas, Papas, alle. Liebe Papas, alles Gute zum Vatertag!", heißt es dort. Man darf gespannt sein auf die Reaktionen.
ire