Das habe das Präsidium des Verbands heute im Rahmen einer digitalen Konferenz beschlossen, wie der DFB in einer kurzen Presseinfo mitteilt. Demnach liegen dem DFB, der im Mai 2019 Hinweise auf mögliche schädigende Handlungen von Infront erlangt hatte, inzwischen Ergebnisse einer Untersuchung des Berliner Beratungsunternehmens Esecon vor. Auch wenn der DFB keine Einzelheiten preisgibt, so habe man nun doch Gewissheit über "klare Unregelmäßigkeiten im Zusammenhang mit dem Zustandekommen und der Erbringung von Vertragsleistungen von Infront sowie unrechtmäßige Einflussnahmen auf DFB-Vertreter".
Der Spiegel bezifferte den Schaden für den größten Sportfachverband der Welt
in einem Artikel auf bis zu 40 Millionen Euro. Wie das Magazin schon vergangene Woche berichtet hatte, liefert der vertrauliche Report der Berliner Beratungsfirma Hinweise auf mögliche Korruption bei Geschäften des
DFB mit dem langjährigen Sportvermarkter Infront Sports.
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Zehn Jahre sind Werbekunden bei Spielen der deutschen Fußball-Nationalmannschaft offensichtlich betrogen worden. Das hatten "Spiegel" und "Tagesanzeiger" am Wochenende berichtet. Dafür verhalten sich die Betroffenen nach außen hin noch erstaunlich ruhig.
Infront hatte bis 2018 den Auftrag, Bandenwerbepartner für Spiele der Nationalelf zu beschaffen. Laut dem Ermittlungsbericht habe die Firma 2013 vom
DFB den Zuschlag für das Geschäft erhalten, obwohl ein Konkurrent bis zu 18 Millionen Euro mehr geboten habe. Auch der bis heute laufende Bandenwerbevertrag für die
DFB-Pokalspiele soll 2015 unter fragwürdigen Umständen an Infront gegangen sein.
tt (mit dpa-Material)