Black Friday und Cyber Monday laden zum Online-Shoppen ein
Händler, die noch mit der unausweichlichen Rabattschlacht am Black Friday hadern, sollte eine Online-Umfrage des McKinsey-Tochterunternehmens für Datenanalyse zu denken geben. Darin hat Periscope herausgefunden, dass dieses Jahr 78 Prozent aller deutschen Konsumenten in Shoppinglaune sein werden. Und aus Marketingsicht besonders spannend: Am Black Friday ist echtes Neukunden-Potenzial unterwegs. 58 Prozent der Befragten halten sich alle Optionen offen und gehen ohne einen konkreten Produktwunsch in die Schnäppchenschlacht.
Lars Fiedler, Senior Solution Leader bei Periscope, attestiert dem Black Friday in Deutschland eine steile Erfolgskurve: „Unsere Zahlen zeigen, dass die Angebote bei den deutschen Verbrauchern gut ankommen. Der Black Friday ist im Onlinehandel eine Art Generalprobe für Weihnachten und gibt zudem einen Vorgeschmack darauf, wieviel Potenzial im deutschen Online-Handel wirklich steckt.“
Dabei ist diese Massenakzeptanz erst seit diesem Jahr gegeben. 2017 hatte nur fast die Hälfte der deutschen Befragten (43 Prozent) am Black Friday Shopping teilgenommen. Vor zwei Jahren waren es magere 9 Prozent. Ein weiteres Indiz für die Neuheit des Events ist die Spontaneität der deutschen Kunden. In reiferen Black-Friday-Märkten wie die USA, Großbritannien und Kanada schwankt der Anteil der Impulskäufer zwischen 44 und 49 Prozent. Der Kaufanlass ist schon deutlich stärker zur Routine geworden. Aus Fiedlers Sicht müssen die Handelsmarketer diese Sonderrolle Deutschlands in ihrer Vermarktungsstrategie nutzen: „Das ist für Einzelhändler eine riesen Chance. Sie können und müssen mit attraktiven Angeboten zum Impulskauf anregen – und das am besten online.“
Die Chancen sind allerdings nicht für alle Handelskategorien gleich groß. Das Ranking der Shopping-Kategorien führt in Deutschland die Bekleidungsbranche an (online 59 Prozent, offline 38 Prozent), gefolgt von Unterhaltungselektronik (online 61 Prozent, offline 27 Prozent) und Kosmetik (online 59 Prozent, offline 38 Prozent). „Aber auch Möbel, Dekoration und Haushaltsgeräte, selbst Autos stünden bei vielen Deutschen auf dem Black Friday Einkaufszettel", warnt Fiedler.
Dabei wird aber auch deutlich, dass der Black Friday in Deutschland stark über den Onlinehandel getrieben wird: 33 Prozent der deutschen Befragten kauft am Black Friday ausschließlich online. In den USA sind es nur 12 Prozent, in Kanada 16 Prozent und in UK 29 Prozent. Der Periscope-Experte sieht darin einen weiteren Impuls zu Omnichannel-Strategien im Handel: „Beim Thema Black Friday schlagen die Deutschen im Online-Handel zu. Daraus sollten Händler lernen. Der Black Friday ist der ideale Anlass, um Angebote auszuprobieren.“ Entscheidend sei es letztlich, sich klare Marketingziele zu setzen, sagt Fiedler: „Händler sollten den Black Friday daher auf keinen Fall unterschätzen. Das gilt auch für den stationären Handel. Hier können Händler etwa auch damit punkten, dass sie auf Online-Angebote hinweisen.“
cam