Matthias Stock wechselt die Branche
Einer der Architekten des Social-Media-Erfolgs von Sixt hat das Unternehmen verlassen. Matthias Stock, zuletzt Head of Social Media bei der Autovermietung, heuert bei dem E-Learning-Startup SimpleClub als Head of Marketing an.
Bei dem 2015 gegründeten Unternehmen soll der 36-Jährige den Markenaufbau vorantreiben und die gerade erst in Frankreich eingeführte Marke für die weitere Internationalisierung fit machen. SimpleClub ist eigenen Angaben zufolge die reichweitenstärkste Lernapp für Schüler, Studenten und Azubis im deutschsprachigen Raum.
Das Prinzip und letztendlich auch das Erfolgsgeheimnis von SimpleClub: Einfache, zielgruppengerechte Erklärungen für teilweise komplexe Sachverhalte. Die 12 auf die wichtigsten Fächer spezialisierten Youtube-Kanäle des Unternehmens haben auf diese Weise inzwischen mehr als 3 Millionen Abonnenten angesammelt. Insgesamt wurden die Lernvideos von SimpleClub über 400 Millionen Mal angeschaut.
SimpleClub: Abi bestehen trotz Corona
Gegründet wurde SimpleClub von Alexander Giesecke und Nicolai Schork. Die heute 25-Jährigen begannen zunächst damit, Lernvideos für ihre Mitschüler auf Youtube zu veröffentlichen. Daraus wurde ein profitables Unternehmen mit einem siebenstelligen Jahresumsatz, inzwischen 30 festen Mitarbeitern und einer Million Nutzer pro Monat.
Stock, der über einen gemeinsamen Bekannten in Kontakt mit den beiden SimpleClub-Gründern kam, schätzt an seinem neuen Arbeitgeber vor allem das Start-uppige: "Bei Sixt waren wir in der Werbung sehr schnell und kreativ. Bei SimpleClub gibt es diese Schnelligkeit und Kreativität nicht nur in der Kommunikation, sondern auch im Produkt selbst. Das hat mich von Anfang an genauso begeistert wie der Anspruch des Unternehmens, unabhängig von Thema und Fach immer die beste Erklärung zu liefern."
Bei Sixt waren wir in der Werbung sehr schnell und kreativ. Bei SimpleClub gibt es diese Schnelligkeit und Kreativität nicht nur in der Kommunikation, sondern auch im Produkt selbst.
Matthias Stock
Abgesehen von der inhaltlichen Umorientierung findet Stock bei SimpleClub nach eigenem Bekunden ein ähnlich reizvolles Betätigungsfeld vor wie bei Sixt. "SimpleClub bietet nicht nur erstklassigen Content, sondern verfügt auch über eine treue Community, die sehr eng mit der Marke interagiert. Für jemanden wie mich, der aus der Social-Media-Kommunikation kommt, ist das eine absolute Traumkombination."
Das Ziel sei nun, den Markenkern von SimpleClub international zu übertragen. "Das ist eine große Herausforderung – aber wird sind absolut überzeugt vom Potenzial unseres Modells", sagt Stock. Parallel soll er ein Team aufbauen, um diese Aufgabe angehen zu können. Bislang kümmerte sich vor allem Co-Gründer Alexander Giesecke um Marketingthemen.
SimpleClub
Bei Sixt hatte Stock noch einen Vertrag bis Ende April. Ausgeschieden war er aber bereits zum neuen Jahr. Einen direkten Nachfolger gibt es nicht: Stocks Team wurde zu Beginn des Jahres in den Bereich Global Brand Strategy & Communications unter Leitung von Robin Ruschke integriert, wie eine Unternehmenssprecherin erklärt. Die Zusammenführung sei eine "logische Konsequenz aus der inhaltlich sehr engen Zusammenarbeit beider Teams in den vergangenen Jahren."
In der Corona-Krise hat das Thema E-Learning stark an Bedeutung gewonnen. SimpleClub hat deswegen während der vergangenen Woche gezielt Lehrer und Schulen angesprochen und die testweise Nutzung von Premium-Accounts angeboten. Um die Relevanz von digitalem Lernen weiter auszubauen, sollen die SimpleClub-Inhalte künftig stärker personalisiert werden. Dabei soll auch Künstliche Intelligenz zum Einsatz kommen (siehe LinkedIn-Post).
ire