Lokal, online, hybrid

Wie die Deutschen heute wirklich shoppen

Die Menschen kaufen heute anders ein als vor der Pandemie
Mike Petrucci
Die Menschen kaufen heute anders ein als vor der Pandemie
Viele Wege führen bekanntlich nach Rom. Doch nicht alle zu einem Kaufabschluss im stationären Handel. Denn: Als Kunde oder Kundin in einem Laden zu sein, heißt noch lange nicht, auch dort einzukaufen. Vielmehr wird hybrides Shopping immer wichtiger. Diese Erkenntnis liefert die neue Criteo-Studie "Shopper Story 2022 Deutschland", die das Konsumverhalten der Deutschen beleuchtet.
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Unser Konsumverhalten hat sich im Zuge der Corona-Pandemie stark verändert. Während der Lockdowns war über Monate hinweg reguläres Einkaufen im lokalen Einzelhandel nicht mehr möglich – neue Shoppingformen wie Click & Collect wurden geboren. Erst mit dem Abfall der Inzidenzzahlen konnten die Händler wieder ihre Shops öffnen. Die Folge: Die Konsumierenden kaufen mittlerweile signifikant mehr online ein als noch vor der Pandemie. Und noch eine Entwicklung lässt sich feststellen: Die Shopper kaufen zunehmend hybrid ein. Zu dieser Erkenntnis kommt Criteo in seiner 2021 durchgeführten Studie "Shopper Story 2022 Deutschland", die der Technologiedienstleister bundesweit unter Befragung von 1011 Konsumierenden erhoben hat.
Criteo
Neben neuartigen Shopping-Arten wie wie Click & Collect informieren sich viele zuerst online über Produkte, kaufen diese dann jedoch im stationären Handel ein (Web Rooming). Oder eben umgekehrt: Man kauft Artikel im Internet, nachdem man sie sich im Laden angeschaut hat (Show Rooming). Mehr als drei Viertel der deutschen Konsumierenden (77 Prozent) betreibt sogenanntes Web Rooming, 71 Prozent hingegen Show Rooming. Besonders die jüngeren Altersgruppen der Generation Z und Millennials legen laut Criteo vermehrt dieses hybride Shopping-Verhalten an den Tag.

"Die Ansprüche und Erwartungen der Konsumenten in Deutschland ändern sich grundlegend. Sie nutzen – nicht zuletzt befeuert durch die Corona-Pandemie – immer mehr und häufiger digitale Services und sie nutzen sie anders als noch 2019", kommentiert Corinna Hohenleitner, Managing Director Dach bei Criteo, die Ergebnisse der Studie. Das Handy sei mittlerweile Dreh- und Angelpunkt beim Einkauf im stationären Handel. Für Händler heiße dies, feine Antennen für diese Trends zu entwickeln und stationäre wie digitale Services entsprechend aufeinander abzustimmen. "Es geht nicht nur darum, Konsumenten die Einkaufserfahrung zu bieten, die sie sich wünschen, sondern vor allem auch sicherzustellen, dass sie letzten Endes auch wirklich bei einem selbst einkaufen", betont sie.
Criteo
Trotzdem ist die Freude am Shopping im stationären Handel trotz Pandemie fast unverändert geblieben: 56 Prozent der Befragten gaben an, gern im stationären Einzelhandel einzukaufen, wenn sie dafür Zeit haben. Das sind lediglich drei Prozentpunkte weniger als im Vorpandemiejahr 2019. Als häufigste Gründe für das Shoppen im Geschäft werden die sofortige Verfügbarkeit der Produkte (43 Prozent), der günstig gelegene Standort (41 Prozent) sowie Rabatte und Sonderangebote (41 Prozent) genannt. Überraschenderweise spielt lediglich für 29 Prozent der Befragten das für den stationären Handel so wichtige fachkundige Personal dabei eine Rolle. 2019 war dieses noch für 43 Prozent der Befragten ein triftiger Grund, um vor Ort zu shoppen. hor



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