Man will ja eigentlich nicht von Krisengewinnern sprechen: Kein Unternehmen wünscht sich eine globale Pandemie, um den eigenen Geschäftserfolg voranzutreiben. Dennoch gibt es Firmen, die ihre wirtschaftliche Performance in der Corona-Zeit deutlich steigern konnten. DHL gehört dazu: Im vergangenen Jahr wuchs der Umsatz der Post-Tochter um 5,5 Prozent auf 66,8 Milliarden Euro. Der Grund: Das während der Pandemie stark gewachsene E-Commerce-Geschäft.
DHL gehört damit definitiv zu den Marken, die aktuell das haben, was man im Marketing-Sprech so schön "Momentum" nennt. Das zeigen auch diverse Markenrankings: Bei
Best Global Brands war DHL mit einer Wertsteigerung von 19 Prozent zuletzt die Nummer vier der wertvollsten deutschen Marken, bei
Best Brands errang die Marke den dritten Platz in der Kategorie "Best Customer Centricity". Das jüngst erschiene
BrandZ-Ranking von Kantar führt DHL mit einer Wertsteigerung von 39 Prozent auf Rang 92 der wertvollsten Marken der Welt, unter den deutschen Vertreten ist das Unternehmen damit die Nummer sieben.
© Deutsche Post / Philipp Rathmer
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Einer der Hauptgründe für das gute Standing der Marke dürfte neben einer zufriedenstellenden Performance aus Sicht der Geschäftskunden sein, dass viele Menschen während der Pandemie erstmals regelmäßig erlebt haben, welche Bedeutung DHL im Logistik-Geschehen eigentlich hat. Die nun startende globale Markenkampagnes dürfte daher nicht nur in erster Linie für B2B-Kunden des Unternehmens gedacht sein, sondern auch für die Endkunden-Ansprache.
Der von der Agentur
180 Amsterdam kreierte Film zeigt eine Zeitreise von den Anfängen des Online-Versandhandels bis zum heutigen Tag, wo tagtäglich Unmengen an Lieferungen an den Mann oder die Frau gebracht werden wollen - und das am besten Just in Time. DHL will seinen Kunden mit der Kampagne zeigen, wie das Unternehmen seinen Kunden im E-Commerce und den damit verbundenen Logistikprozessen dabei hilft, "mit den Klicks Schritt zu halten".
DHL: Keep up with the Clicks
"Die Pandemie hat die Digitalisierung so weit vorangetrieben, dass wir die Entwicklung von fast einem Jahrzehnt in nur wenigen Monaten erlebt haben", sagt
John Pearson, CEO von DHL Express. "Während bestehende Online-Shops sich deutlich vergrößern konnten, sind gleichzeitig viele Unternehmen zum ersten Mal in den Online-Handel eingestiegen. Als Logistikexperten können wir unseren Kunden helfen, mit dem Wachstum Schritt zu halten und bestmöglich davon zu profitieren. Darüber hinaus können wir jedem Unternehmen helfen, morgen eine globale Marke zu sein. Gerade das Angebot von Expresslieferungen ist für den schnelllebigen E-Commerce von Vorteil und kann die Kaufaktivität und Kundenbindung erhöhen."
Die Kampagne wird in 30 Ländern zu sehen sein. Im Mittelpunkt steht ein TV-Spot, für den der britische Schauspieler Tom Hollander ("Fluch der Karibik") das Voice-Over eingesprochen hat. Das Video wird auch in digitalen Kanäle ausgestrahlt, hinzu kommen digitale Banner und Printanzeigen. Mit dem Auftritt dürften sich dann auch die Werbespendings der DHL wieder dem Vorjagresniveau annähern. Im ersten Corona-Jahr hatten die Bonner ihre Werbeinvestitionen laut Nielsen um 23 Prozent auf 16,7 Millionen Euro brutto hochgefahren. Bis Ende gab DHL dagegen über 65 Prozent weniger aus als im Vorjahreszeitraum.
ire