Kampf der Zettelwirtschaft

Mit diesem Horror-Spot präsentiert sich die AOK als digitale Krankenkasse

Im AOK-Spot werden Büroartikel zu Monstern
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Im AOK-Spot werden Büroartikel zu Monstern
Es ist ein kaum zu ertragendes Ärgernis: Während in nahezu allen Bereichen des täglichen Lebens die Digitalisierung Einzug gehalten hat, scheint das  Gesundheitswesen nahezu unbeweglich im analogen Zeitalter zu verharren. Die AOK sagt der Zettelwirtschaft nun den Kampf an. In der von Scholz & Friends Berlin entwickelten neuen Kampagne für die "Meine AOK-App" will sich das Unternehmen als digitale Gesundheitskasse positionieren.
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Wohl nirgends sonst werden noch so viele Briefe verschickt, Faxe gesendet, Unterlagen gelocht und Anträge abgestempelt wie in Arztpraxen, Krankenhäusern und Versicherungen. Und dass man als Patient unveränderliche Daten wie Körpergröße und Alter in ein und demselben Krankenhaus immer und immer wieder auf unzählige Formulare schreiben muss, ist wohl auch ein Zustand, der sich nicht ändern lässt.

Meine AOK–Spot: "Monster"

Die AOK hat offenbar verstanden, dass viele Versicherte die Zettelwirtschaft als bürokratischen Albtraum wahrnehmen. Daher hat die Krankenkasse, bei der mit rund 27,1 Millionen Menschen rund ein Drittel der deutschen Bevölkerung versichert ist, jetzt eine App entwickelt, mit der Versicherte viele Prozesse ganz ohne Briefe, Stempel, Faxgerät und Co. erledigen können und die daher den lästigen Papierkram ersetzen soll. 

Um die App bekannt zu machen und sich als digitaler Vorreiter zu positionieren, startet die AOK nun eine Online- und Social-Media-Kampagne. Die ist schon deshalb besonders, weil sie nicht einfach die Funktionen der Applikation vorstellt, sondern mit dem Horror spielt, der bislang von dem Papierkram ausgelöst wird. So werden in einem Werbefilm herkömmliche Büroartikel zu furchteinflößenden Monstern.

"Wer in Deutschland lebt, kennt das: tausend Dokumente ausfüllen, Stempel holen, Nummern ziehen – das macht niemandem Spaß, das ist wirklich manchmal Horror. Umso mehr Spaß macht es dann, wenn man so eine Wahrheit in eine überraschende Kreation übersetzen darf", sagt Benjamin Waldt, Creative Director bei Scholz & Friends Berlin, zu der Kampagne. 

Der 30-sekündige Online-Spot, den Scholz & Friends mit Regisseur Daniel Klessig umgesetzt hat, wird von der  zuständigen Mediaagentur Havas noch bis Mitte Juli hauptsächlich via Youtube über das Google-Netzwerk ausgespielt. Dazu gibt es Kurzclips des Films für Social Media sowie verschiedene weitere Assets – etwa Onlinebanner, Video-Ads, Instagram-Storys und Carousels. Ziel der Kampagne ist es, die Downloadzahlen der "Meine AOK-App" weiter zu steigern und Aufmerksamkeit zu generieren.  mas



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