Vodafone "Du machst den Unterschied" 2020
In "Du machst den Unterschied" (Produktion: Anorak) erzählt Vodafone eine Geschichte, durch die wahre Geschichte der 92-jährigen Klavierlehrerin Cornelia Vertenstein inspiriert ist, die ihren Unterricht während der Pandemie nicht einfach aussetzte, sondern über Face Time fortsetzte.
Spot und Realität weichen allerdings in einem entscheidenden Detail voneinander ab. Während die
reale Klavierlehrerin aus Denver in den USA ihre Schüler am Ende bei einer virtuellen Schulaufführung per Zoom um sich versammelt, wird die fiktive Zeldha eines Tages von einem Klingeln an ihrer Wohnung überrascht. Vor ihrer Tür sind ihre Schüler versammelt, die gemeinsam den 70er-Jahre-Klassiker "Give a Little Bit" singen.
Es ist aufschlussreich, dass sich Vodafone für diese Abstrahierung der realen Ereignisse entscheiden hat, obwohl diese doch eigentlich viel besser zum eigenen Nutzenversprechen gepasst hätten. Der Grund dürfte zum einen darin liegen, dass der Chor vor der Haustür filmisch effektiver den Moment emotionaler Nähe vermittelt.
Aber ebenso wichtig dürfte sein, dass das Abfilmen einer Zoom-Konferenz für die meisten Zuschauer mittlerweile eher negative Assoziationen weckt, da sie der Sehnsucht nach einer Rückkehr zur Normalität widerspricht. Das ist angesichts der jüngsten Marktforschungsergebnisse zur Haltung der Konsumenten als Strategie sicher nachvollziehbar. Aber damit stellt sich auch die die Frage, ob vor diesem Hintergrund das gewählte Thema überhaupt eine effektive Kampagnengrundlage ist.
Die Kampagne startet morgen, den 22. September, und soll konkret für die Angebote Giga Cable Max sowie dem Giga-Young-Paket werben. Der Mediamix hat einen großen Fokus auf Bewegtbild in TV, Digital und Digital Out-of-Home. Auch am PoS soll das Motiv eingesetzt wird. Obwohl die reale Hintergrundgeschichte eigentlich eine Social-Media-Verlängerung nahelegen würde, ist diese (zumindest in der Presseerklärung zur Kampagne) nicht aufgeführt.
cam