Juve-Spieler Cristiano Ronaldo engagiert sich im Kampf gegen Corona
Cristiano Ronaldo hat derzeit viel Zeit. Der Superstar von Juventus Turin verbringt die Fußballspielpause auf Madeira. Von dort postet er nun Bilder vom Workout im heimischen Fitnessstudio. Doch der weltweit reichweitenstärkste Influencer auf Instagram ist nicht nur in eigener Body-Mission unterwegs, sondern auch im Kampf gegen Corona. Allerdings ist er dabei nicht ganz alleine, wie ein Blick auf die Top 5 der reichweitenstärksten Promi-Influencer zeigt, die Reachbird für HORIZONT ermittelt hat.
Ein Griff in die Klischee-Schublade.
Cristiano Ronaldo ist ein begnadeter Fußballer, aber eben auch pomadig, arrogant und selbstverliebt. Der Kapitän der portugiesischen Nationalmannschaft interessiert sich mehr für schnelle Autos, seinen Körper und sein Wohlbefinden als für andere. So die gängige Meinung an vielen Stammtischen. Soweit so falsch. #PAYWALL
Aktuell unterstützt der fünfmalige Weltfußballer im Kampf gegen das Coronavirus finanziell eine Initiative seines Klubs
Juventus Turin für zwei Krankenhäuser in Turin und Piemont. Gemeinsam mit seinem Manager
Jorge Mendes hat er laut portugiesischen Medien an das Hospital de Santa Maria in Lissabon und dem Hospital de Santo Antonio in Porto einen Millionen-Betrag gespendet. Auf Instagram fordert er zudem seine 208 Millionen Follower dazu auf, daheim zu bleiben, sich und andere zu schützen. #Playinside heißt sein Motto und #staysafe.
Natürlich ist bei solchen Appellen auch Eigen-PR dabei. Doch dem Kicker, der sich regelmäßig für soziale Zwecke engagiert, scheint es um mehr zu gehen. Er verbreitet die Empfehlungen der WHO zum Schutz vor Ansteckung. Er nutzt die Plattform auch, um sich in einem persönlichen Statement an seine Follower zu wenden, "nicht als Fußballspieler, sondern als Sohn und Vater."
Vor allem jener Post vor über elf Tagen erzielt eine Engagementrate von 2,4 Prozent und liegt damit nur knapp unter Ronaldos durchschnittlicher Rate von 2,74 Prozent. Seine Statements bekommen aber noch mehr Gewicht, weil er vor allem junge Menschen erreicht. Nach den Zahlen der Influencer-Spezialisten von
Reachbird sind beispielsweise 28 Prozent seiner Follower zwischen 18 und 24 Jahre alt.
Ariane Grande, im Ranking mit über 178 Millionen Follower die Nummer 2 und mit einer Engagementrate von 1,1 Prozent, unterhält ihre Fans auf Instagram in erster Linie mit Songs und Portraitbildern. Große Botschaften hingegen sind bei der Sängerin und Grammy-Gewinnerin kaum zu finden, außer der Aufforderung daheim zu bleiben.
Dabei wäre sie eine perfekte Botschafterin, mit Blick auf junge Menschen. 54 Prozent ihrer Follower sind zwischen 18 und 24 Jahre alt.
Dass Grande die Plattform nicht stärker nutzt, überrascht trotzdem. Auf Twitter hat die 26-Jährige vor wenigen Tagen ihre Fans aufgefordert, mehr Rücksicht auf Ältere zu nehmen und das Virus nicht zu unterschätzen: "Stellt euch nicht blind. Dieser Gedanke, uns droht keine Gefahr, weil wir jung sind, bringt Menschen, die nicht jung oder gesund sind in Gefahr."
Immerhin, ein paar aufmunternde Worte für die Welt hat
Dwayne Johnson, während der ehemalige Wrestler und Fast & Furious-Star die Fragen seiner Fans beantwortet. "Es ist gut, in diesen schwierigen Zeiten mit Euch auf der ganzen Welt verbunden zu sein", sagt "The Rock" zu seinen über 176 Millionen Follower, verbunden mit der Bitte: "Passt aufeinander auf".
Vielleicht ist eine Erklärung für die Zurückhaltung des Sportlers und Schauspielers, dass in Amerika Covid-19 lange unterschätzt worden ist. Jedenfalls könnte er die Intensität der Botschaften durchaus hochfahren - bei durchschnittlich 8 Postings in der Woche und der Tatsache, dass sein neuer Film "Red Notice" erstmal durch das Virus auf Eis gelegt ist.
Wie man seine Popularität intensiver nutzten kann, demonstriert derweil
Selena Gomez. Die 27-Jährige promotet die #SafeHandsChallenge der WHO mit einem Video auf Instagram, und fordert zudem gleich auch noch Supermodel Gigi Hadid (52,3 Mio. Fans) und Schauspielerin-Kollegin Olivia Wilde (3,4 Mio. Follower) heraus.
Das sorgt für Reaktionen bei ihren über 171 Millionen Fans, die in ihrer Mehrheit zwischen 18 und 24 Jahre alt sind. Mit dem Hände-waschen-Video treibt Gomez die Engagementrate hoch. Laut den Analysen kommt das Video aktuell hier auf 3,15 Prozent, im Schnitt erreicht Gomez 2,99 Prozent.
Komplettiert werden die Top 5 von
Kylie Jenner. In den Bildern der 22-Jährigen spielt das Virus keine Rolle. Da geht es um die Influencerin und ihre Person - jedenfalls auf den ersten, schnellen Blick. Doch hinter der Hochglanz-Fassade ihres Lebens gibt sich Jenner ernster. Sie fordert ihre 167 Millionen Fans auf, das Thema social distancing nicht auf die leichte Schulter zu nehmen.
Zuvor hatte sie das Thema bereits in einer ihrer Instagram-Stories aufgegriffen und unter anderem den Ärztinnen und Ärzten gedankt.
Das Format könnte eine Reaktion auf die Bitte von
Jerome Adams gewesen sein. Der General-Sanitätsinspekteur der Vereinigten Staaten hatte in der Sendung "Good Morning America" des Networks
ABC gesagt, dass man Influencer dazu bringen müsste, "den Leuten klarzumachen, wie ernst die Lage ist."
Jenner ist dafür eine der besten Botschafterinnen. Das Gros ihrer Follower - genauer: 77 Prozent - ist unter 35 Jahre alt. Ihre Engagementrate ist mit 3,84 Prozent hoch. Und die deutliche Mehrheit ihrer Anhänger stammt aus den USA und Brasilien. In beiden Ländern war die Gefahr durch Corona lange unterschätzt worden.