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Erste Konferenz für Influencer Marketing gestartet / Bibi als Stargast

Die erste Konferenz für Influencer Marketing startete gestern in Berlin
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Die erste Konferenz für Influencer Marketing startete gestern in Berlin
Influencer sind die neuen Markenbotschafter - das zumindest behauptet Andreas Bersch. Der Geschäftsführer der Digitalagentur Brandpunkt hat aus diesem Grund gestern in Berlin die erste Konferenz für Influencer Marketing ins Leben gerufen. Mehr als 250 Marketingfachleute trafen auf die Medienstars der jungen Generation. Der Topstar unter ihnen: Bianca Heinicke alias Bibis Beauty Palace.
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Die 22-jährige Blondine gilt mit 2,5 Millionen Abonnenten als Aushängeschild der deutschen Youtuber-Szene. Welch großen Einfluss sie auf ihre Fans hat, vor allem auf deren Kaufverhalten, hat sie vor wenigen Tagen erst eindrucksvoll bewiesen. Zusammen mit der Drogeriekette dm brachte Bibi vor kurzem ihr erstes eigenes Kosmetikprodukt auf den Markt, woraufhin die Teenies die dm-Läden stürmten. "Mein Team und ich haben alles selbst übernommen - angefangen bei der Entwicklung, Markenfindung bis hin zur Produktion", sagt die Youtuberin auf der Inreach. Dadurch, dass sie nicht Teil eines großen Netzwerkes sei, genieße sie alle Freiheiten.
Ich muss jedes Mal aufs Neue entscheiden, ob das Produkt zu mir passt und ob ich es selbst weiterempfehlen würde.
Bianca Heinicke alias Bibi
Bianca Heinicke, alias Bibi, ist der Stargast auf der Inreach. Neben ihr die Brandpunkt-CEO Andreas Bersch (rechts) und Robert Levenhagen, CEO von InfluencerDB (links).
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Bianca Heinicke, alias Bibi, ist der Stargast auf der Inreach. Neben ihr die Brandpunkt-CEO Andreas Bersch (rechts) und Robert Levenhagen, CEO von InfluencerDB (links).


Dennoch nehme die Beauty-Ratgeberin nicht jede Marken-Anfrage an. 100 Kooperationsangebote in der Woche seien zwar nicht ungewöhnlich, aber: "Ich muss jedes Mal aufs Neue entscheiden, ob das Produkt zu mir passt und ob ich es selbst weiterempfehlen würde." Als Vorzeige-Case gilt die Zusammenarbeit mit Neckermann Reisen. Das Traditionsunternehmen integrierte die Blondine seit April 2014 unter anderem in den Print-Katalog und in einen TV-Spot. Auf Youtube trommelte Bibi wiederum in meherern Videos für die Marke. "Wir mussten uns dringend verjüngern. Das Durchschnittsalter der Neckermann-Kunden liegt bei 51 Jahren", begründet Neckermanns Social-Media-Manager Martin Widenka den Schritt. Die Ergebnisse lieferte er auf der Inreach gleich mit: Mit rund 8,3 Millionen Views auf Bibis Channel, will Neckermann die Kunden von morgen erreicht haben.

Immer häufiger kooperieren Unternehmen mit Influencern. Tui beispielsweise arbeitete mit den Slimani-Geschwistern zusammen, der WWF mit Longboard-Liebhaber Simon Unge und Audi mit dem Autoblogger Jens Stratmann. Der Automobilhersteller hat gar eigens ein Ranking-Tool aufgebaut, um den passenden Influencer ausfindig zu machen, erklärte Agnes Happich, die bei den Ingolstädtern für die Blogger Relations zuständig ist. Inreach-Gründer Bersch prophezeit indes: "Die Nachfrage auf seiten der Werbungtreibenden wird 2016 weiter stark wachsen, vor allem auf Instagram."

Dennoch befindet sich die Influencer-Branche noch in den Kinderschuhen. "Anfragende Unternehmen haben in der Regel Ahnung von Marketing, aber keine Ahnung von Youtube", sagt Oguz Yilmaz, der mit dem Comedy-Trio Y-Titty zu einer Internet-Berühmtheit aufgestiegen ist. Vor allem die Schleichwerbung-Diskussion hat es Yilmaz angetan, waren er und seine Truppe doch selbst im letzten Jahr mit solchen Vorwürfen konfrontiert worden. Auf dem Podium der Inreach fordert er: "Wir brauchen endlich einheitliche Regelungen, und zwar schwarz auf weiß." Vor allem die Landesmedienanstalten seien nun am Zug. Denn: "Schleichwerbung ist wettbewerbswidrig. Leider ist das auf Youtube Alltag", betont die Juristin Beatrice Brunn, die mit ihrem Vortrag scheinbar viele Illusionen junger Nachwuchs-Influencer im Publikum zerstörte. ron



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