Matthias Winkler führt die im Familienbesitz befindliche Hotel Sacher Group als Geschäftsführer.
Bei dem Begriff Sacher horchen Schokoladenfans auf: Der Name ist untrennbar mit der weltberühmten Schokoladentorte aus Wien verknüpft. Aber hinter dem Unternehmen Sacher Group steht viel mehr. Unter anderem ein modernes Konzept, das jeden einzelnen Mitarbeiter zu einem Markenbotschafter machen will. Vom Zimmerservice über den Küchenchef bis hin zum Verwaltungsmitarbeiter: Geschäftsführer Matthias Winkler möchte, dass sie den Namen Sacher leben.
Aus diesem Grund hat die Sacher Group die sogenannte Sacher School of Excellence gegründet. Dahinter verbirgt sich ein Programm, das den Mitarbeitern vermittelt, für was das Haus, die Hotels, die Torte stehen - und wie sie das in die Welt tragen können.
Horizont Lovebrands Sacher Group
Freiheit im Handeln ist dabei oberste Maxime: Jeder Angestellte erhält monatlich 100 Euro, die er im Sinne der Markenführung ausgeben darf - ohne Rechenschaft darüber ablegen zu müssen.
Da kann es passieren, dass Gäste Bettwäsche aus dem Hotel geschenkt bekommen, weil sie so gut darin geschlafen haben; dass statt eines Taxis ein Fiaker bestellt wird; oder dass vor der Haustür in Berlin plötzlich ein Mitarbeiter des Hotels in Wien auftaucht und ein Produkt übergibt, das es so nicht zu kaufen gibt.
Was sich so einfach anhört, ist in der Vermittlung an die Mitarbeiter allerdings ein langer Prozess: "Als wir das Geld zum ersten Mal ausgegeben haben, ist orginal überhaupt nichts passiert", erzählt Winkler. Es hat eine ganze Weile gedauert, bis es der erste Mitarbeiter gewagt hat, damit tatsächlich etwas anzufangen.
Für die Sacher Group ist dabei jede Aktion von Angestellten ein Schritt, sich im schwierigen Markt zu behaupten: Personal zu bekommen, wird immer schwieriger. Die österreichische Kette in Familienbesitz will damit nicht nur die Marke nach außen stärken, sondern auch den vertrauensvollen Umgang mit seinen Mitarbeitern ausbauen.
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