Ein weiterer Vorwurf lautete: Wenn es der Modebranche - wie jetzt auch pandemiebedingt - nicht gut gehe, reagiere sie mit den immer selben Mechanismen: mit der Überarbeitung der Markenidentität, der Definition einer neuen Zielgruppe, einem neuen Claim.
Auch dem widerspricht Marketingchef Reyher vehement: S.Oliver gehe es mitnichten schlecht und er selbst wurde schließlich speziell dafür eingestellt, die Marke zu erneuern - und das schon vor der Pandemie. Die Zielgruppe indes soll gar nicht so neu sein: Angesprochen wird der sogenannte "urbane Mittelstand", der sich gern gut kleidet, aber auch noch andere Interessen hat.
Dass die Pandemie insbesondere den stationären Handel stark getroffen hat, wird von Reyer nicht bestritten. Weil er aber fest davon überzeugt ist, dass die Kunden nach den Einschränkungen ihre Kleidung auch wieder vor Ort kaufen wollen, sind schon jetzt Aktionen geplant, um die Innenstädte nach der Pandemie wieder zu stärken. Man habe hier eine Verantwortung, die man übernehmen möchte. Das allerdings steht ein wenig im Gegensatz zu der klar fokussierten, digitalen Linie, die Unternehmenschef Claus Dietrch Lahrs ausgegeben hat.
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