Levin Reyher, Director Marketing & Licenses von s.Oliver, verantwortet das Rebranding der Marke
Der Markenrelaunch von S.Oliver im Frühjahr 2021 hat für einiges Aufsehen gesorgt - und manche Kritik hervorgerufen. Zu breit und viel zu unspezifisch sei der Claim "Fashion for Life". Im Podcast HORIZONT Lovebrands erklärt Marketingchef Levin Reyher, warum das Gegenteil der Fall ist. Das Motto, dass Mode schön und gut ist, aber eben nur ein Aspekt im Alltagsleben sein soll, mache die Marke vielmehr griffiger: "Wir addieren einen Berührungspunkt, nämlich die Emotionen des Lebens", sagt Reyher. Der Relaunch stelle definitiv eine Schärfung des Profils dar."
Ein weiterer Vorwurf lautete: Wenn es der Modebranche - wie jetzt auch pandemiebedingt - nicht gut gehe, reagiere sie mit den immer selben Mechanismen: mit der Überarbeitung der Markenidentität, der Definition einer neuen Zielgruppe, einem neuen Claim.
Podcast_s.Oliver_2021
Auch dem widerspricht Marketingchef Reyher vehement: S.Oliver gehe es mitnichten schlecht und er selbst wurde schließlich speziell dafür eingestellt, die Marke zu erneuern - und das schon vor der Pandemie. Die Zielgruppe indes soll gar nicht so neu sein: Angesprochen wird der sogenannte "urbane Mittelstand", der sich gern gut kleidet, aber auch noch andere Interessen hat.
Dass die Pandemie insbesondere den stationären Handel stark getroffen hat, wird von Reyer nicht bestritten. Weil er aber fest davon überzeugt ist, dass die Kunden nach den Einschränkungen ihre Kleidung auch wieder vor Ort kaufen wollen, sind schon jetzt Aktionen geplant, um die Innenstädte nach der Pandemie wieder zu stärken. Man habe hier eine Verantwortung, die man übernehmen möchte. Das allerdings steht ein wenig im Gegensatz zu der klar fokussierten, digitalen Linie, die Unternehmenschef Claus Dietrch Lahrs ausgegeben hat.
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