Gemeinsam mit seinem Partner Telekom engagiert sich der FC Bayern gegen Hassbotschaften im Internet.
Übelste Beschimpfungen, Drohungen, Mordfantasien - im Internet und auf Social Media sind sie inzwischen praktisch allgegenwärtig. Die Deutsche Telekom und der FC Bayern München rufen jetzt gemeinsam dazu auf, anständig und ohne Hass miteinander umzugehen.
Dabei sind die Aussagen, die im Mittelpunkt der Kampagne #GegenHassimNetz stehen, exemplarisch für das, was tagtäglich gepostet wird - in den Kommentaren ganz normaler Leute ebenso wie unter Beiträgen von Fußballstars. "Möge euer Team-Bus brennen, ihr Versager", "Halt besser dein unqualifiziertes Maul", "Was ist mit Deutschland los, alle Spieler sind schwarz" sind nur Beispiele für unzählige ähnlich unanständige Aussagen. Im zugehörigen Kampagnenvideo lesen die Bayern-Profis Thomas Müller, Leroy Sané und Leon Goretzka selbst vor, was ihnen an Hasskommentaren und Diskriminierungen gesendet wird.
Dabei ist die Mechanik nicht ganz unbekannt: Schon vor zwei Jahren initiierte die
Agentur "Sports360" von Toni-Kroos-Berater Volker Struth eine nahezu identische Kampagne unter dem Motto "Vereint gegen Hass". Einziger Unterschied: Im Telekom-Video ist die Stimmung anfangs noch etwas gelöst, wenn die Bayern-Fußballer Kommentare vortragen, denen sie mit Witz begegnen können. "Der Goretzka ist völlig überschätzt" heißt es da und Goretzka selbst kontert mit "Deswegen spiele ich auch nicht alleine." #GegenHassimNetz
Doch dabei bleibt es nicht. Die anschließenden Hassbotschaften lassen die Aussage, dass Fußball doch so verbindend wirkt, eher verblassen. Weil solche Beleidigungen und Bedrohungen aber großen Schaden anrichten können - wohlgemerkt bei jedermann -, wollen die Telekom und der Verein darauf aufmerksam machen und zu mehr Zusammenhalt auffordern.
Der Spot startet ab sofort auf diversen Social-Media-Kanälen wie Youtube, Instagram und Reddit. Zudem wird er punktuell im linearen TV in Sportumfeldern gezeigt und auf den Social-Media-Plattformen des FC Bayern und der Telekom ausgespielt. Für die Konzeption und Kreation ist
Mataracan, München verantwortlich.
Chunk Filmproduktion, Berlin realisierte die Produktion. Die Mediaplanung haben
Mindshare, Frankfurt und
emetriq, Hamburg, übernommen.
"Wir möchten vor allem aufklären und Unterstützung anbieten. Leider kann Hass im Netz alle treffen", erklärt
Michael Hagspihl, Senior Vice President Global Strategic Projects and Marketing Partnerships der
Deutschen Telekom. "Als Unternehmen tragen wir eine gesellschaftliche Verantwortung, der wir nachkommen." Auch Telekom-Markenchef
Uli Klenke sieht dringenden Handlungsbedarf: "Unsere Sprache wird aggressiver. Hasskommentare, Shitstorms und Mobbing vergiften das Miteinander im realen Leben und im digitalen Raum. Wir setzen uns dafür ein, Menschen miteinander zu verbinden. Alle sollen die Chancen der Digitalisierung nutzen und sich frei und ohne Ängste im Internet bewegen können."
Ich habe in meiner Profi-Zeit in der Bundesliga erlebt, was verbale Entgleisungen und Aggressionen anrichten können.
Oliver Kahn
Auch der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern Oliver Kahn betont die gesellschaftliche Relevanz: "Wir haben die Verantwortung, uns gemeinsam gegen Hass in unserem Sport und in der Gesellschaft einzusetzen. Es geht um Anstand, Akzeptanz und ein faires Miteinander", sagt er. Schließlich zeigen Studien, dass ein viele Menschen, darunter am häufigsten jüngere, mit Hass und Drohungen im Netz konfrontiert werden. Kahn, dem man zutraut, psychisch besser auf solche Angriffe reagieren zu können, sagt: "Ich habe in meiner Profi-Zeit in der Bundesliga erlebt, was verbale Entgleisungen und Aggressionen anrichten können. Im Netz bleiben diese Hass-Kommentare der Öffentlichkeit oft verborgen. Wir brauchen hier mehr Transparenz."
Initiiert hat die Initiative "Gemeinsam gegen Hass im Netz" Christian Hahn, Leiter Marketing Kommunikation und Media bei der Deutschen Telekom. Sein Anliegen: Mit der Kampagne auch dazu aufzufordern, dem Hass nicht schweigend zu begegnen, sondern zu reagieren: "Wir freuen uns, dass unser Partner FC Bayern Teil unserer Initiative ist", sagt er. "Mit der emotionalen Inszenierung möchten wir aufrütteln und Mut machen, gemeinsam gegen Hass aufzustehen."