Vor einigen Tagen war es noch ein Branchengerücht. Jetzt aber ist es Fakt.
Hildegard Wortmann heuert bei Audi spätestens zum 1. Juli als neue Vorständin für Vertrieb und Marketing an. Sie folgt auf
Bram Schot,
der im Dezember offiziell als Nachfolger von Rupert Stadler zum Audi-Vorstandsvorsitzenden aufgestiegen ist. Damit rückt mit Wortmann erstmals eine Frau in das oberste Führungsgremium der Ingolstädter Premiummarke auf.
In der Autobranche, aber auch darüber hinaus, wird man den Wechsel aufmerksam registrieren. Bis vor wenigen Tagen war Wortmann eine überzeugte BMW-Frau. 20 Jahre hatte sie für den Premiumhersteller auf verschiedenen Positionen gearbeitet, zuletzt hatte die 52-Jährige bei den Münchnern die Vertriebsregion Asien-Pazifik verantwortet. Mehr zum Thema
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Hildegard Wortmann verlässt BMW / Wechsel zu Audi?
Als Gerücht waberte es schon länger durch die Branche, jetzt ist es Fakt. Hildegard Wortmann hat BMW Ende des vergangenen Jahres verlassen. Wohin es sie zieht, ist offen. Audi wird aber als möglicher Arbeitgeber hoch gehandelt.
Doch der Abgang der ehemaligen weltweiten Markenchefin von BMW Ende des vergangenen Jahres kam nicht überraschend. Ende 2017 galt sie als Nachfolgerin für Ian Robertson als BMW-Vorstand für Vertrieb und Marketing. Doch der Sprung blieb ihr verwehrt. Stattdessen zog vor einem Jahr Pieter Nota in das Gremium ein. Schon damals hat Wortmann das Unternehmen verlassen wollen, blieb aber und sammelte stattdessen Vertriebserfahrung. Und genau diese Mischung aus Produkt-, Marke- und Vertriebskompetenz macht die Managerin jetzt so attraktiv für Audi.
Die VW-Tochter rüstet im Marketing derzeit massiv auf. Mit Bram Schot steht erstmals ein Marketingmann an der Spitze des Unternehmens und kein Ingenieur. Vor wenigen Wochen kehrte Sven Schuwirth von BMW zu Audi zurück, um etwa neue digitale Geschäftsmodelle zu entwickeln und die Kundenzentriertheit voranzutreiben. Mit Wortmann kommt nun eine Entscheiderin in den Konzern, die stark von Marke und Kundenerlebnis her denkt, aber auch den Vertrieb im Blick hat. Ihr kommt, so erklärt es Bram Schot, bei der Transformation des Unternehmens eine entscheidende Rolle zu. Das dürfte den Wettbewerb unter den drei deutschen Premiumherstellern deutlich verschärfen, zumal Audi durch den Dieselskandal einiges an Boden gegenüber BMW und Mercedes-Benz verloren hat.
Die Erwartungshaltung an Wortmann jedenfalls ist hoch. Für Herbert Diess ist sie die "
die ideale Managerin, um die Marke Audi innovativ zu gestalten und einen der größten Geschäftsbereiche im Unternehmen neu auszurichten", erklärt der Audi‑Aufsichtsratsvorsitzende und Volkswagen CEO. Und auch der stellvertretenden Audi-Aufsichtsratsvorsitzende und Gesamtbetriebsratsvorsitzende
Peter Mosch hat klare Vorstellungen: "Wir begrüßen Hildegard Wortmanns Berufung in den Audi-Vorstand ausdrücklich und erwarten von ihr viel frischen Wind, um unsere Marke nachhaltig zu schärfen und zusammen mit uns die Audi-Zukunft zu gestalten."
mir