E-Mails bleiben im Marketing-Mix ein extrem beliebtes Tool, dessen Anwendung bei den werbungtreibenden Unternehmen immer professioneller gehandhabt wird. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie "E-Mail-Marketing Benchmarks 2022", die der Deutsche Dialogmarketing Verband (DDV) in Zusammenarbeit mit Absolit Dr. Schwarz Consulting erstellt hat. Dennoch gibt es weiterhin Verbesserungsbedarf.
Den Studienmachern zufolge setzen 99 Prozent der analysierten Unternehmen E-Mails ein, um mit Kunden und Interessenten in Kontakt zu treten. Der gesteigerte Professionalisierungsgrad zeigt sich nicht nur daran, dass die Zahl der Unternehmen, die ihre Website zur Leadgenerierung nutzen, innerhalb eines Jahres um neun Prozentpunkte auf 79 Prozent angewachsen ist. Auch bieten immer mehr Firmen ihren Kundinnen und Kunden die Möglichkeit an, einen regelmäßigen E-Mail-Service zu abonnieren.
Fortschritte gibt es auch im Bereich Software und Technologie: 71 Prozent der Befragten setzen im E-Mail-Marketing eine professionelle Versandsoftware ein - ein Plus von sieben Prozentpunkten. Außerdem haben die Themen Sicherheit und Technik innerhalb der vergangenen zwölf Monate zusätzliche Bedeutung bekommen, was für ein großes Verständnis für Datenschutz, Effizienz und Customer Centricity spricht.
Dennoch sehen die Studienautoren weiteren Verbesserungsbedarf. So sei aktuell nur jede zehnte Versand-Domain vollumfänglich vor Missbrauch geschützt. Und: Viele Firmen erkennen offensichtlich noch nicht an, dass für ihre Kundinnen und Kunden das Smartphone der Kommunikationsweg Nummer 1 ist: So finde nur bei rund 32 Prozent der Untersuchten eine gezielte Optimierung für die mobile Inbox statt.
Über die Studie:
Für die Studie "E-Mail-Marketing Benchmarks 2022" wurden mehr als 5.000 Unternehmen aus neun Branchen im deutschsprachigen Raum anhand von 160 Kriterien zum Thema E-Mail-Marketing analysiert. Die Daten wurden von absolit Dr. Schwarz Consulting, Acoonia GmbH, Publicare Marketing Communications GmbH und Searchmetrics GmbH erhoben.
Darüber hinaus kritisieren DDV und Absolit, dass der Anmeldeprozess für den Newsletter nur bei jedem fünften Unternehmen wirklich benutzerfreundlich sei. Ein weiterer Pain Point in Sachen Newsletter: Lediglich bei 58 Prozent der untersuchten Unternehmen gibt es im Newsletter eine persönliche Ansprache. Möglicherweise besteht hier ein Zusammenhang mit Mängeln bei der Datengenerierung. Denn nur 35 Prozent erheben Zero-Party-Daten - also bewusst von den Menschen mit dem Unternehmen geteilte Daten -, um sie gezielt im Rahmen der Kundenkommunikation zu nutzen.
Daran müsse gearbeitet werden, mahnt DDV-Präsident
Martin Nitsche: "Spätestens seit Inkrafttreten der DSGVO ist klar, dass eigene Daten immer wichtiger werden. Unternehmen, die heute den eigenen Datenbestand gezielt aufbauen und anreichern, sichern ihre Wettbewerbsfähigkeit von morgen. Das haben offenbar noch nicht alle verstanden und viele Unternehmen müssen hier deutlich aktiver werden."
Unternehmen, die heute den eigenen Datenbestand gezielt aufbauen und anreichern, sichern ihre Wettbewerbsfähigkeit von morgen.
Martin NItsche, DDV
Namensgeber der Studie ist ein Index, den der DDV und Absolit aus der Untersuchung von sieben Teilbereichen im E-Mail-Marketing eines Unternehmens herleiten. Diese Bereiche sind Dialog, Technik, Sicherheit, Neukunden, Automation, Recht und Gestaltung. Die Branchen, die hierbei am besten abschneiden, sind Handel, Touristik sowie Medien & Bildung. Auf Unternehmensebene erzielen die Deutsche Bahn, Berge & Meer und ZooRoyal die Top-Platzierungen.
ire