DFL-Geschäftsführer Christian Seifert
Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat die wirtschaftlichen Kennzahlen der Saison 2018/19 vorgelegt. Insgesamt haben die 36 Clubs der ersten und zweiten Bundesliga ihre Einnahmen deutlich gesteigert. 4,80 Milliarden Euro bedeuten ein Plus von 8,6 Prozent gegenüber der Vorsaison. Die Erstligisten haben dabei aber weniger Geld mit Werbung verdient.
Die 18 Vereine der obersten deutschen Spielklasse steigerten ihre Erlöse um 5,4 Prozent auf 4,02 Milliarden Euro. Das ist der 15. Umsatzrekord in Folge. Gleichzeitig ist es das erste Mal, dass die erste Bundesliga allein die Vier-Milliarden-Euro-Marke geknackt hat. In der Saison 2016/17 hatten Bundesliga und 2. Bundesliga gemeinsam erstmals oberhalb dieser Marke gelegen.
Der kumulierte Jahresüberschuss der 18 Bundesliga-Clubs lag bei 127,9 Millionen Euro. Dies war das neunte Mal in Folge, dass die Bundesligisten mehr Geld eingenommen haben, als sie ausgaben. Insgesamt erzielten 14 von 18 Clubs ein positives Nachsteuer-Ergebnis. Auch beim Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) steht die Liga gut da. 17 Clubs erreichten hier ein positives Ergebnis. Der durchschnittliche Wert pro Bundesligist betrug 48,3 Millionen Euro und insgesamt 868,5 Millionen Euro - auch das Rekordwert.
Im Segment Werbung betrugen die Gesamterlöse der Bundesligisten 845,4 Millionen Euro. Dieser Bereich machte damit rund 21 Prozent der Gesamterlöse aus und war nach der medialen Verwertung der zweitgrößte Erlösbringer. Mit Medienrechten setzten die Bundesligisten rund 1,5 Milliarden Euro um, was eine Steigerung von 4 Prozent bedeutete. Der Anteil der Medienerlöse am Gesamtumsatz betrug damit 37 Prozent.

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Gegenüber der Vorsaison ging der Werbeumsatz der ersten Bundesliga allerdings um fast 30 Millionen Euro bzw. rund 3 Prozent zurück. Die DFL erklärt dies mit der Zusammensetzung der Bundesligisten. Die absoluten Erlöse können sich besonders dann verändern, wenn etwa Clubs mit vielen Mitgliedern, breiter Fanbasis und einer hohen Zahl an Sponsoren und Partnern absteigen. In der Saison 2018/19 war dies durch das Fehlen von Hamburg und Köln gegeben. Beide Traditionsvereine waren in der Vorsaison abgesteigen.
Die 2. Bundesliga hingegen konnte sich in allen Bereichen deutlich steigern und legte mit Gesamterlösen in Höhe von 782 Millionen Euro ebenfalls einen Rekordumsatz vor. Das Plus gegenüber der Vorsaison betrug 28,5 Prozent. Im Bereich Werbung stiegen die Erlöse um gut 20 Prozent auf 158,11 Millionen Euro, wobei die Liga den gegenteiligen Effekt erlebt haben dürfte wie die erste Bundesliga. Der Anteil der Werbung am Gesamterlös betrug rund 20 Prozent. Erste und zweite Liga erlösten damit mehr als eine Milliarde Euro aus Werbung.
Bundesliga und 2. Bundesliga verfügen zwischenzeitlich in Summe über eine verlässliche wirtschaftliche Stabilität.
Christian Seifert, DFL
Auf EBITDA-Basis erzielten 16 Zweitligisten einen Gewinn, das Gesamtergebnis kletterte um 48 Prozent auf 122,9 Millionen Euro. Unter dem Strich verdienten 14 von 18 Clubs Geld, der Gesamtgewinn der Liga lag bei 13,7 Millionen Euro. Das bedeutet den zweitbesten Wert in der Geschichte der 2. Bundesliga.
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Wir haben den deutschen Profifußball in den vergangenen Jahren gemeinsam mit unseren Partnern zu einem sehr erfolgreichen Wirtschaftszweig entwickelt", sagt Christian Seifert, Sprecher des DFL-Präsidiums. "Bundesliga und 2. Bundesliga verfügen zwischenzeitlich in Summe über eine verlässliche wirtschaftliche Stabilität. Weitere Wachstumsperspektiven ergeben sich künftig vor allem aus digitalen Innovationen und im internationalen Bereich." ire