Doch daraus ist wohl nichts geworden - zumindest der Black Friday hat nichts zu dem erwarteten Plus beigetragen. Zwar sind laut einer Auswertung des Admitad Affiliate Networks am Black Friday die Zahl der Online-Bestellungen (plus 17 Prozent) und die Bestellmenge (plus 21 Prozent) im Vergleich zum Vortag spürbar gestiegen. Auch der durchschnittliche Bestellwert (AOV) sei um 4 Prozent auf etwa 48 US-Dollar gestiegen, heißt es.
Doch aktuelle Zahlen von Criteo zeigen, dass der Black Friday unter dem Strich enttäuschend verlief. Laut dem Technologiekonzern, der im November 2020 und November 2021 die Verkäufe von über 10.000 Händlern weltweit, darunter circa 1.500 in Deutschland, ausgewertet hat, haben die hiesigen Verbraucher online zwar 155 Prozent mehr Einkäufe als im Durchschnitt der ersten Novemberwoche getätigt. Doch im Jahresvergleich sei der Umsatz um satte 19 Prozent zurückgegangen, weshalb bei dem Technologieunternehmen auch vom "Ende der Rekordjagd" die Rede ist.
Deutschland ist keine Ausnahme. Laut Criteo gingen die Online-Umsätze in Großbritannien um 18 Prozent und in Frankreich um 8 Prozent zurück. Und laut Adobe Analytics sind sogar im Black-Friday-Heimatmarkt, den USA, die Online-Umsätze um 3 Prozent auf 8,9 Milliarden US-Dollar gesunken.
Begründet wird die enttäuschende Black-Friday-Bilanz mit einem neuen Konsumtrend. So hat sich der Zeitraum für Sonderangebote laut Admitad Affiliate Network von einigen Tagen auf einige Wochen verlängert, sodass Konsumenten zunehmend den ganzen November für ihre Schnäppchen-Jagd nutzen - zu Lasten des Black Friday. Dasselbe beobachtet man bei Criteo.
"Konsumenten nutzen immer früher Rabattaktionen einzelner Händler und warten nicht mehr notwendigerweise auf den Black Friday, wenn sie ihr Wunschprodukt zu einem guten Preis gefunden haben", sagt Corinna Hohenleitner, Managing Director DACH bei Criteo. Angesichts der starken Verkaufszahlen schon früher im Monat, etwa am Singles Day, werde es interessant sein zu sehen, wie Händler im kommenden Jahr ihre Peak Shopping Season gestalten. "Erste Aktionen schon im Oktober 2022 würden mich nicht überraschen", so Hohenleitner weiter. mas