Olaf Scholz kommt in dem Spot nicht gut weg
Ein Video der SPD, in dem die Partei einen engen Mitarbeiter von CDU-Kanzlerkandidat Armin Laschet persönlich anging, sorgte kürzlich für einen Sturm im Wahlkampf-Wasserglas. Nun knöpft sich die CDU ihrerseits den Spitzenkandidaten der SPD vor.
"Das ist Olaf", heißt es in dem auf dem offiziellen Twitter-Account der CDU veröffentlichten Video zu Beginn - ganz im Stile der "Sendung mit der Maus". Und genau so geht es weiter: "Olaf ist Kanzlerkandidat der SPD. Klingt komisch, ist aber so". In der Folge wird in dem 80-sekündigen Film ausgeführt, warum der Spitzenkandidat der Sozialdemokraten angeblich eigentlich gar keine eigene Agenda im Wahlkampf verfolge, sondern nur die Ideen seiner Parteivorsitzenden Saskia Esken und Norbert Walter-Borjans und von Vorstandsmitglied und Ex-Juso-Chef Kevin Kühnert unters Volk bringe. Und die würden im Endeffekt Arbeitsplätze kosten. "Aber, er sagt nichts. Denn er will ja Kanzler werden", heißt es in dem Voice-Over spöttisch. Ob eine Werbeagentur an der Entstehung beteiligt war, ist unklar - die CDU hat eine entsprechende HORIZONT-Anfrage bislang unbeantwortet gelassen.
CDU Das ist Olaf
Auf Seiten des politischen Gegners nimmt man die Herausforderung gerne an: "Leute, macht mal Fenster auf Kipp", twittert etwa die Leiterin des SPD-Newrooms Carline Mohr. Etwas schärfer wird da schon Sarah Philipp: "Was hat euch bloß so ruiniert?", fragt die Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Landtagsfraktion in Nordrhein-Westfalen auf Twitter. "
Mich beschleicht das Gefühl, ihr habt gar keine eigenen Ideen", bemerkt der sozialdemokratische Europa-Abgeordnete Tiemo Wölken lapidar. Die Influencerin
und SPD-Mitglied Marie von den Benken antwortet: "Wenn es Euer Ziel sein sollte, bis 26. September auf jeden Fall irgendwie noch auf unter 20% zu fallen, ist das wirklich ein genialer Clip."
Tiemo Wölken Das ist Olaf
Was in den Kommentaren fast ebenso häufig vorkommt wie Spott und Häme: Der Clip, mit dem die SPD vor einigen Wochen
für großen Wirbel im Netz erzeugt hatte. Darin tauchte aus einer Matroschka-Puppe ein Unions-Politiker nach dem anderen auf, jeder davon wurde vom Voice-Over mit einem warnenden Satz bedacht. Im Bezug auf den
Laschet-Intimus Nathanael Liminski hieß es etwa, wer den CDU-Kanzlerkandidaten wähle, bekomme auch "... erzkatholische Laschet-Vertraute, für die Sex vor der Ehe ein Tabu ist". 
Debatte um Wahlspot
Wie die CDU in die Werbefalle der SPD tappt
Nachdem es zunächst vor allem darum ging, wer bei wem abgeschrieben hat und später darum, wer wann an der falschen Stelle gegrinst hat, bekommt der Wahlkampf nun sein nächstes Aufreger-Thema. ...
In der CDU und bei Unterstützern regte sich anschließend Protest:
"Die Bekenntnisse der SPD zu einem fairen Wahlkampf haben wir uns anders vorgestellt", sagte etwa Generalsektretär Paul Ziemiak. Ein Argument, das manche User auf Twitter angesichts des "Das ist OLaf"-Videos nun gegen die CDU vorbringen. ire