Als Grund gibt das Unternehmen, das seinen Deutschlandsitz in Handewitt bei Flensburg hat und bundesweit über 950 Filialen betreibt, zum einen einen stärkeren Fokus auf Online an. So wolle man zu einem führenden Omnichannel-Anbieter der Branche werden, wie Geschäftsleiter Ole H. Nielsen erklärt. "Wir arbeiten intensiv daran, unsere Vertriebskanäle wie Fachmärkte, City-Stores und Online-Shops intensiv miteinander zu verzahnen, um unseren Kunden entlang aller Stationen seiner 'Customer Journey' immer das bestmögliche Angebot zu machen. Und dazu gehört auch ein Omnichannel-Marketingkonzept."
Bereits heute vermarkte man jede Filiale digital, das wolle man künftig noch verstärken, so Nielsen weiter. Dabei soll besonders Location Based Marketing eine Rolle spielen. "Generell geht es darum, dass wir noch mehr Touchpoints des Kunden analysieren und ansprechen. Wir werden dazu immer mehr gezieltes One-to-One-Marketing einsetzen, um unsere verschiedenen Kundensegmente mit den richtigen Informationen und Angeboten im Web, über E-Mail, SMS/Whatsapp und Social Media Kanäle anzusprechen."
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Der zweite Grund für den Shift sind Nielsen zufolge die gestiegenen Papierpreise. Bislang waren neben saisonalen TV- und Radio-Flights Prospekte und Beilagen die dominierenden Werbeformate im Marketing von Dänisches Bettenlager - das wird nun offenbar zu teuer. "Jeder unserer rund 50 mal pro Jahr erscheinenden Prospekte hat eine durchschnittliche Auflage von über 30 Millionen Exemplaren, die immer teurer gedruckt und aufwändig zugestellt werden müssen", klagt Nielsen.
In der Tat haben sich die Papierpreise seit Beginn des Jahres deutlich erhöht - die Branche meldete je nach Produkt und Hersteller
Steigerungen zwischen fünf und acht Prozent. Ein Problem, das auch die Zeitungshäuser
massiv beschäftigt. Im kommenden Jahr könnten die Papierpreise dann noch einmal anziehen.
Prospekt von Dänisches Bettenlager
Vor diesem Hintergrund habe man die Auflagen bis auf weiteres um 5 Prozent gekürzt und einen für den Dezember geplanten großen Schlussverkaufsprospekt mit einer Auflage von über 33 Millionen Exemplaren ersatzlos gestrichen, so Nielsen. "Die Preispolitik und Liefertreue einiger Papierlieferanten stimmt uns bedenklich", sagt der DBL-Chef und ergänzt: "Im Einzelhandel ist der allgemeine Kostendruck so hoch, dass wir keinesfalls weitere Preiserhöhungen im Papier- und Druckbereich mitgehen werden."
Bange vor der digitalen Zukunft ist Nielsen nicht: "Omnichannel ist die Zukunft, steigende Onlineumsätze machen den Weg frei für einen stärkeren Shift des Mediamixes in Richtung Onlinemarketing, CRM sowie Sponsoring, Blogs und alternativer Medien." Ein Tool, das dabei zum Einsatz kommen soll, ist das Omnichannel-System Hybris von SAP.
„Die Preispolitik und Liefertreue einiger Papierlieferanten stimmt uns bedenklich.“
Ole H. Nielsen
Dänisches Bettenlager ist in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Italien, Frankreich, Spanien und Portugal präsent. In diesen sieben Ländern erzielte das Unternehmen eigenen Anbgaben zufolge im Geschäftsjahr 2016/2017 einen Umsatz von
über 1,3 Milliarden Euro, davon mehr als 1 Milliarde Euro in Deutschland. ire