Als es darum ging, alternative Inhalte zur regulären OMR zu entwickeln, habe Philipp Westermeyer mit seinem Team zunächt überlegt, was genau eine Messe wie die ihre ausmache. Dabei seien sie schnell zu der Erkenntnis gekommen, dass Menschen, die dort hingehen, vor allem Interesse an Informationen zu Software hätten. Doch nicht alles lasse sich eins zu eins "ins Netz heben", manchmal müsse man "um die Ecke denken".
Westermeyers Grundüberlegung setzte sich mit der Frage auseinander, was Leute dauerhaft brauchen, die sich digital über Software informieren wollen. Seine Antwort: "Die brauchen am Ende einen Marktplatz, wo sie Einschätzungen über Software bekommen von Menschen, die die Software wirklich nutzen."
Hilfreich sei an der Stelle vor allem die gute Vernetzung der OMR-Verantwortlichen mit Nutzern von Software im beruflichen Kontext. "Marketing Clouds, E-Mail Marketing Software, Shop Software, SEO-Software
– alle Anwender davon kennen wir, weil sie häufig unsere Besucher sind", so Westermeyer. Diese Kontakte sollten jetzt geclustert nach Kategorien dazu befragt werden, wie sie eine Software einschätzen, so dass potenzielle andere Anwender sich ab August über entsprechende OMR-Reviews zu dem Thema informieren könnten und eine Hilfestellung für ihre Kaufentscheidung bekämen.
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Quo vadis OMR, Philipp Westermeyer?
Eigentlich hatte Philipp Westermeyer zur großen OMR-Sause nach Hamburg eingeladen. Dann kam Corona. Und der OMR-Gründer musste überlegen: Was nun? In "Volker fragt“ verrät Westermeyer, warum er nach wie vor an große Events glaubt, warum Matthias Döpfner sein Vorbild ist – und was das alles mit Podcasts zu tun hat.
Auf die Frage nach der Monetarisierung benennt Westermeyer verschiedene Ansätze. Die angestrebte große Menge an Rezensionen werde als wichtiger Touch Point für Käufer fungieren, woraus sich wiederum Geld generieren lasse, ist sich Westermeyer sicher. Zum Beispiel wenn Unternehmen, die mit ihrem Produkt auf der neuen Software-Plattform (noch) nicht präsent sind dafür zahlen, es zu sein. Ein zweites Modell sieht vor, dass Firmen, deren Software-Lösungen bei OMR besonders gute Reviews bekommen und die mit dieser Auszeichung werben wollen, für ein entsprechendes Gütesiegel eine Lizenzgebühr an OMR zahlen. Das könne laut Westermeyer auch umgekehrt funktionieren: Wenn Firmen negative Reviews zu ihrer Software auf dem OMR-Marktplatz kommentieren oder gar mediieren wollen, wird sie dies ebenfalls Geld kosten.
Bei den verschiedenen Lösungen, um den Marktplatz zu monetarisieren, gebe es nicht "die eine Lösung" und man sei auch offen für noch bessere Strategieansätze. "Aber ich glaube erst mal an den Wert, den wir erzeugen und dann wird uns schon was einfallen, da Umsätze zu generieren", sagt Westermeyer.