Otto Retail Media lockt Kunden mit Sponsored Product Ads (SPA)
Bislang wird das Retail-Media-Geschäft in Deutschland von Amazon beherrscht. Der Otto-Konzern schickt sich nun an, dem US-Riesen das Wasser abzugraben. Wenige Tage nachdem der Handelsriese angekündigt hat, sich zum offenen Marktplatz wandeln zu wollen, wird das Geschäft mit Retail Media nun in einer eigenen Unternehmensmarke gebündelt.
Otto Retail Media heißt die Subbrand, die dem Werbe-Krösus Amazon hierzulande Dampf machen soll. Die Chefs der Unit, die mit über 60 Mitarbeitern auf dem Otto-Campus in Bramfeld angesiedelt ist und künftig als zentrale Vermarktungsunit von Otto.de auftritt, sind im Otto-Konzern bestens vernetzt.
Vermarktungs- und Digitalexperte Torsten Ahlers war zuletzt Geschäftsführer der Otto Group Media, aus der nun Otto Retail Media entstanden ist. Da die Otto Group Media als Gesellschaft erhalten bleibt, unter anderem um das
2019 mit Ströer gegründete Joint-Venture OS Data Solutions zu betreiben, wird Ahlers diese Funktion weiter ausüben. Das operative Vermarktungsgeschäft wandert aber komplett in die neue Subbrand. Deren Leitung teilt sich Ahlers mit Sibylle Muchow. Die langjährige Otto-Managerin hatte bei dem Händler zuletzt das
Kooperationsmanagement geleitet.
Criteo-Studie
Retail Media: Liebe Händler, da geht noch mehr!
Marketer sehen beim Handel deutlichen Nachbesserungsbedarf, was Retail Media angeht. 33 Prozent glauben, dass die Retailer zu wenig Energie in die Entwicklung attraktiver Werbeangebote stecken. Das geht aus der Studie „State of Retail Media“ des Vermarkters Criteo hervor, für die 100 deutsche Marketingentscheider befragt wurden. ...
Für den Otto-Konzern ist der Wandel zum Marktplatz und die damit verbundene Offensive im Retail-Media-Geschäft ein strategisch wichtiger Schritt. Nach Informationen von HORIZONT Online wurden bereits rund 500 Marken und Händler für den sogenannten Otto Market gewonnen, die nun eigene Shops auf Otto.de eröffnen. Bis zum Jahresende will Otto weitere 1000 Partner gewinnen. Diese sollen nach Anmeldung binnen zwei bis drei Tagen ihre Sortimente online auf Otto.de anbieten können.
Otto will damit nicht nur die Attraktivität von Otto.de als Shopping-Plattform steigern, sondern mit den an seine Plattform angedockten Marken und Händlern auch neue Werbekunden gewinnen. Diesen bietet Otto Retail Media künftig unter anderem sogenannte Sponsored Product Ads an, die Surfer direkt zu den Shops der jeweiligen Anbieter führen sollen.
Leitet die Submarke: Vermarktungsexperte Torsten Ahlers
Über das sogenannte Otto Display Network haben Marken und Händler außerdem die Möglichkeit, mit einem
Self-Service-Tool Online-Werbemittel im Look & Feel von Otto automatisch zu erstellen und bei voller Kostenkontrolle selbst auszusteuern. Durch verlängerte Offsite-Platzierungen etwa bei den Otto-Plattformen
About You, Limango oder myToys sollen Partner potenzielle Käufer auch abseits von Otto.de ansprechen können.
"Wir treten zwar in einem neuen Look auf, sind aber immer noch mit derselben Beratungs- und Servicekompetenz der erste Ansprechpartner für interessierte Werbungtreibende, die im Retail Umfeld stattfinden möchten", erläutert Torsten Ahlers den Launch der neuen Brand.
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