Nach zwei Jahren pandemiebedingter Pause startete am Dienstag die OMR in Hamburg.
Nachdem die OMR zwei Jahre lang pandemiebedingt pausierte, legte sie am Dienstag ein fulminantes Comeback hin - mit jeder Menge Besuchern, Top-Speakern, langen Schlangen und Überraschungsauftritten. Das waren die Highlights des ersten Tages.
Irgendwie scheint dieses Jahr auf dem OMR alles besonders zu sein: Die Schlangen vor dem Eingang der Messehallen sind länger als je zuvor, ebenso wie die Wege von einer zu den anderen Bühnen. Die 70.000 Besucherinnen und Besucher haben indes noch mehr als in den Vorjahren Lust, sich auszutauschen und endlich wieder Messeluft zu schnuppern. Schließlich liegt ein besonderes Gefühl in der Luft. Denn von Pandemie, Maskenpflicht und Abstandsgeboten ist hier kaum noch etwas zu spüren. Alle sind froh darüber, nach zwei Jahren Corona wieder rauszukommen und in gelöster Atmosphäre aufeinander zu treffen.
Und so strömten am gestrigen Vormittag zehntausende Menschen in die Messehallen, wo rund 1000 Aussteller ihre Stände aufgebaut haben und zwei Tage lang Trends rund um das Digitalmarketing-Business präsentieren. Wer es erst mal durch den Check-in und die große Empfangshalle inklusive ersten Ausstellenden und hippen Food-Stationen geschafft hat, brauchte auf dem weitläufigen Gelände auch den Rest des Tages ein wenig Geduld - und gute Schuhe. Denn die Wege sind weit und die Talks und Masterclasses heiß begehrt, so dass es oftmals nicht ohne Anstehen und Warten ging.
Ausdauer und vor allem gutes Timing wurden dann jedoch mit zahlreichen spannenden Vorträgen und Gesprächen auf den diversen Bühnen belohnt. Und auch der Unterhaltungsfaktor kam nicht zu kurz. So überraschte Rapper Marteria beim Festival tausende Besucherinnen und Besucher mit einem spontanen Auftritt in der Mittagspause. Zeitpunkt und Halle seines Konzerts waren allerdings nicht angekündigt worden, so dass die Performance für viele Gäste ein unerwartetes Highlight des Branchentreffens war. Marteria selbst sagte anschließend, er habe nie eine bessere Stimmung beim OMR erlebt, wo er bereits zweimal aufgetreten ist.
Zu den Top-Speakern des ersten Festivaltages gehörten unter anderen Kara Swisher, Frank Thelen und Hip-Hop-Artist Will.i.am. Letzterer sprach sich während seines Talks klar dagegen aus, mithilfe von künstlicher Intelligenz Musik zu komponieren. "Ich liebe es zu sehr, Musik auf natürlichem Weg zu produzieren, als dass ich das Automatisieren und dazu künstliche Intelligenz nutzen möchte", erklärte er am Dienstag auf der Future-Moves-Stage. Neben seiner Tätigkeit als Musiker ist Will.i.am auch Musikproduzent, Unternehmer und Tech-Investor. Er geht davon aus, dass es in etwa zehn Jahren durchaus üblich sein wird, Musik mithilfe von Computern und Robotern zu erstellen.

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Den krönenden Abschluss eines langen Festival-Tages bildete die lang vermisste Aftershowparty mit 90er-Jahre-Urgestein Oli P. Dieser ließ die Messehallen mit einem DJ-Set aus Partyhits von den Backstreet Boys über die Spice Girls bis hin zu Ingo ohne Flamingo beben. Ingo ohne Flamingo? Der Schlagerinterpret sollte einschlägigen Mallorca-Touristen bestens bekannt sein durch seinen Hit "Saufen - morgens, mittags, abends". Wie der Songtitel bereits erahnen lässt, sanken zu diesem Zeitpunkt bereits alle Hemmungen rund um die Red Stage und die Stimmung stieg massiv. Ausklingen ließ Oli P. den Abend bei mehreren abitionierten Stagediving-Versuchen. Es blieb jedoch bei Versuchen - schließlich war das Gros des Publikums im Alter des Ex-Telenovela-Stars. Am Ende strömten alle bestens gelaunt in die laue Hamburger Nacht - wo der Kampf um eines der begehrten Taxis Richtung Heimat oder Hotel begann.
hmb/mad (mit dpa-Material)