Analyse zum Saisonstart

So stehen die Bundesliga-Clubs auf LinkedIn da

Eintracht Frankfurt ist die große Überraschung im Ranking
Screenshot LinkedIn
Eintracht Frankfurt ist die große Überraschung im Ranking
Heute startet die erste Fußball-Bundesliga mit der Partie Bayern München gegen den FC Schalke 04 in ihre neue Saison. Nicht nur sportlich trennen beide Clubs derzeit Welten: Eine Erhebung der Agentur Web-Netz zeigt, dass nicht nur die Knappen aus Gelsenkirchen das Potenzial von LinkedIn offenbar nicht ausschöpfen.
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Zum Zeitpunkt der Erhebung Anfang September verfügte der FC Bayern über sage und schreibe zehnmal so viele LinkedIn-Follower wie Schalke. Dieser Abstand verwundert nicht wirklich: Auf Instagram etwa haben die Gelsenkirchener noch nicht einmal die Million geknackt, während der Champions-League-Sieger aus München hier eine mehr als 20 Millionen Follower starke Community hinter sich vereint.

Dass die Bayern auf dem Platz und daneben in einer anderen Liga spielen wie die meisten deutschen Clubs, ist dabei gar nicht der Punkt. Die Frage ist viel mehr, ob die anderen Vereine nicht zu viel Potenzial liegen lassen. Für B2B-Themen gibt es wohl kaum eine bessere Plattform für Vereine als LinkedIn. Wissenswertes aus Berechen wie Sponsoring, Merchandising, Ticketing oder Hospitality lässt sich dort zielgruppenadäquat und reichweitenstark aufbereiten.

"LinkedIn bietet Profifußballclubs nicht nur eine erfolgversprechende digitale Dreierkette mit Lead Generierung, Sponsoren-Akquise und Kundenbindung. Vor allem ist LinkedIn auch ein beliebtes B2B-Netzwerk für Innovationen im Business, so auch im Kontext der Digitalisierung", erläutert Felix Benckendorff, Head of Web-Netz Sports, die Vorzüge der Plattform. "Profifußballclubs treffen dort entsprechend den Puls der Zeit, um das eigene Netzwerk durch Partnerschaften mit Innovationsträgern erweitern zu können – und so auch die Club-Marke als innovative B2B-Brand zu positionieren. Zudem lässt sich auch die Sichtbarkeit der Marke via LinkedIn-Engagement. Nicht zuletzt kann die Plattform ideal genutzt werden, um auf CSR und HR einzuzahlen."

Dennoch scheint die zu Microsoft gehörende Plattform, die in der DACH-Region mehr als 15 Millionen Mitglieder hat, in den strategischen Überlegungen der meisten Bundesligisten (noch?) keine Rolle zu spielen. Jedenfalls sollte man davon ausgehen, dass ein Verein wie der selbst ernannte "Big City Club" Hertha BSC etwa über ein höheres Potenzial auf LinkedIn verfügt als die knapp 3000 Follower, die der Verein bislang hat.

Fußball-Bundesliga: Die Tabelle nach LinkedIn-Followern*

Quelle: Web-Netz (*Nicht im Ranking enthalten sind VfL Wolfsburg, Union Berlin, FC Augsburg, FSV Mainz 05 und Arminia Bielefeld (Kein Account oder keine Beiträge vorhanden); Stand: 3.9.2020)
RangVereinFollower
1.FC Bayern München49.915
2.Borussia Dortmund21.245
3.Eintracht Frankfurt13.782
4.1. FC Köln6.217
5.Borussia M'gladbach5.499
6.SV Werder Bremen4.924
7.FC Schalke 044.867
8.RB Leipzig4.489
9.VfB Stuttgart4.077
10.SC Freiburg3.479
11.Hertha BSC Berlin2.987
12.Bayer 04 Leverkusen2.864
13TSG 1899 Hoffenheim2.644

Wolfsburg, Union Berlin und Augsburg sind zwar auf LinkedIn vertreten, bespielen ihre Kanäle aber nicht. Mainz und Bielefeld sind auf der Plattform sogar komplett unsichtbar, was insofern überrascht, als die kaufmännischen Vorstande beider Clubs auf LinkedIn vertreten und auch recht aktiv sind.

Im Ranking stich besonders die Position von Eintracht Frankfurt hervor. Die Hessen, die sich in den vergangenen Jahren mehrfach Social-Media-Meister nennen durften, können als einzige neben Bayern München und Borussia Dortmund eine fünfstellige Followerzahl auf LinkedIn vorweisen. Geschafft hat das der Club aus der Mainmetropole unter anderem mit reichweitenstarkem Video-Content - Sponsoren-Einbindung inklusive.

Eintracht Frankfurt LinkedIn

"Dass lediglich der FC Bayern, der BVB und Eintracht Frankfurt im fünfstelligen Follower-Bereich angekommen sind, macht deutlich, wie groß das Wachstumspotenzial für die Bundesligisten bei LinkedIn als B2B-Brachland ausfällt", kommentiert Benckendorff die LinkedIn-Tabelle der Erstligisten.

In der zweiten Bundesliga bietet sich ein ähnliches Bild: Mit dem HSV, dem FC St. Pauli, Nürnberg und Bochum stehen die stärksten Vereinsmarken des deutschen Unterhauses auf den vorderen Plätzen. Auch in Liga 2, die in der Saison 2018/19 immerhin fast 200 Millionen Euro mit Werbung und Merchandising erlöst hat, sind einige Clubs noch ziemliche LinkedIn-Muffel. Darunter sind auch die Erstliga-Absteiger Fortuna Düsseldorf und SC Paderborn.

2. Fußball-Bundesliga: Die Tabelle nach LinkedIn-Followern*

Quelle: Web-Netz (*Nicht im Ranking enthalten sind Fortuna Düsseldorf, SC Paderborn 07, Holstein Kiel, VfL Osnabrück, FC Erzgebirge Aue, FC Würzburger Kickers (Kein Account oder keine Beiträge vorhanden); Stand: 3.9.2020)
RangVereinFollower
1.Hamburger SV3.577
2.FC St. Pauli3.205
3.1. FC Nürnberg1.460
4.VfL Bochum1.425
5.Hannover 961.284
6.SV Darmstadt 98957
7.SpVgg Greuther Fürth870
8.Karlsruher SC527
9.SV Sandhausen455
10.Eintracht Braunschweig228
11.SSV Jahn Regensburg224
12.1. FC Heidenheim205

Weitet man den Blick ins europäische Ausland, steht aber sogar Bayern München plötzlich weit abgeschlagen da. Der deutsche Rekordmeister landete mit seinen rund 50.000 Fans zum Zeitpunkt der Auswertung gerade einmal auf Rang 15. Sämtliche Vereine, die die Müncher in der KO-Runde der Champions League auf dem Weg zum Titel geschlagen haben, landen auf LinkedIn vor den Bayern.

Die absoluten Branchenprimusse sind der englische Rekordmeister Manchester United sowie der aktuelle Titelträger Liverpool. Generell wird die Top 15 von der englischen Premier League dominiert, die gleich mit sechs Vereinen vertreten ist.

LinkedIn: Die internationalen Top-Vereine

Quelle: Web-Netz (Stand: 3.9.2020)
RangVereinLandFollower
1.Manchester UnitedEngland139.508
2.FC LiverpoolEngland132.260
3.FC BarcelonaSpanien115.691
4.Paris St. GermainFrankreich111.168
5.FC ChelseaEngland103.906
6.Juventus TurinItalien101.355
7.Arsenal LondonEngland96.974
8.Real MadridSpanien95.310
9.Manchester CityEngland72.295
10.Ajax AmsterdamNiederlande64.460
11.Inter MailandItalien61.552
12.Tottenham HotspurEngland57.049
13.Olympique MarseilleFrankreich55.371
14.AC MailandItalien51.419
15.FC Bayern MünchenDeutschland49.915

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