Die Deutschen sind schon seit Wochen in Shopping-Laune. Die Unternehmen melden glänzende Zahlen. Doch die Werbeausgaben gehen nicht durch die Decke. Nach den aktuellen Zahlen von Nielsen haben die Firmen hierzulande in den ersten elf Monaten des Jahres rund 28,5 Milliarden Euro investiert. Das ist gegenüber dem Vorjahreszeitraum ein leichtes Plus von 1,7 Prozent.
Von den Top 20-Unternehmen, die Nielsen exklusiv für HORIZONT auswertet, haben lediglich acht Unternehmen den Werbedruck reduziert oder in Kanäle investiert, die nicht von den Marktanalysten erfasst werden. Dazu zählen beispielsweise
Vodafone (minus 21,6 Prozent) oder
Beiersdorf (minus 13,7 Prozent).
Doch es geht auch anders.
Procter & Gamble, ohnehin schon der stärkste Webrungtreibende in Deutschland, erhöht den Druck nochmals um 13,1 Prozent auf rund 882,1 Millionen Euro. Wenig überraschend nach der Kritik an den digitalen Kanälen: Der Schwalbacher Konsumgüterriese setzt erzeit vor allem auf TV. Hier stehen allein fast 830 Millionen Euro in den Büchern, ein Plus von über 153 Millionen Euro. Gleichzeitig hat P&G in den digitalen Kanälen rund 34 Millionen Euro aus dem Markt genommen.
Die Top 20 Werbespender von Januar bis November 2017
Quelle: Nielsen
Stark unterwegs ist auch weiterhin
Kaufland. Zwar lässt es der Händler gegen Ende des Jahres etwas ruhiger angehen, aber 187,1 Millionen Euro bedeuten immer noch eine Verdopplung des Werbedrucks. Vor allem bei den Zeitungen hat der Vollsortimenter der Schwarz-Gruppe investiert. Hier steht unter dem Strich mit fast 98 Millionen Euro ein Plus von über 76 Millionen Euro. Mit viel Druck agiert aktuell auch die
Telekom Deutschland. Hier melden die Marktforscher ein Plus von fast 54 Prozent. Der Telekommunikationskonzern belegt derzeit bei den stärksten TV-Investoren mit einem Plus von fast 51 Millionen Euro den 3. Platz, hinter
P&G und
Wir kaufen Dein Auto.
Trotzdem legt TV mit 1,3 Prozent nur leicht zu. Dagegen setzt Mobile den Höhenflug weiter fort. Hier hat Nielsen ein Wachstum von rund 36 Prozent errechnet. Ebenfalls starke Steigerungen gibt es bei Kino (plus 8,2 Prozent), Out-of-Home (plus 7,1 Prozent) und Radio (plus 5,2 Prozent).
mir