Jahrelang bewegte der umstrittene Fall Gustl Mollath die Gemüter: Seit 2006 befand sich der Franke wegen Körperverletzung und angeblicher paranoider Gedanken in der Psychiatrie. Erst vor wenigen Tagen kam er frei. Eine willkommene Gelegenheit für Sixt, mal wieder den Beweis anzutreten, dass man aktuelle Anlässe fix für Werbung in eigener Sache zu nutzen vermag.
"Wenn hier jemand verrückt ist, dann der Sixt mit seinen Preisen" lautet das Zitat auf der Anzeige, darüber prangt ein skeptisch dreinblickender Gustl Mollath. Das Motiv, das in der "Süddeutschen Zeitung" (Montagsausgabe), auf der
Sixt-Homepage sowie
auf Facebook erschienen ist, wurde wie gewohnt von
Jung von Matt/Fleet in Hamburg entworfen. Weitere Schaltungen in Printmedien seien nicht geplant, wie das Unternehmen auf Nachfrage erklärt.
Für Sixt sind dies produktive Zeiten, gab es doch zuletzt reichlich Gossip, den die Autovermietung ironisch aufbereiten konnte. So schaltete Sixt freche Anzeigen zur
Veruteilung des ehemaligen italienischen Ministerpräsidenten Silvio Berlusconi sowie zu Angela Merkels umstrittener
"Neuland"-Äußerung.
ire
Update 15.30 Uhr
Mittlerweile scheint sich die Anzeige für Sixt zum Problem auszuwachsen. Abgesehen von den zahlreichen negativen Kommentaren bei Facebook, unter anderem auf der
HORIZONT-Seite, hat sich nun Mollaths Anwalt
Gerhard Strate eingeschaltet. Sein Mandant sei von der Werbeaktion überrascht worden und wolle gegen diese Anzeige rechtliche Schritte prüfen lassen und gegebenenfalls Schmerzensgeld einfordern, so Strate
gegenüber dem Bayerischen Rundfunk.