Mit Arnd Pickhardt geht bei Lidl ein Entscheider von Bord, der bei dem Konzern eine strategisch hoch relevante Position innehatte. Das lässt sich schon an dem Budget ablesen, für das Pickhardt verantwortlich war. Der Manager, der im November 2015 Christoph Schneider an der deutschen Marketingspitze beerbte und unter anderem die neue Markenkampagne
"Mehr Freude für alle", den
Wechsel zu BBDO und den Viralfilm
Lidl-Land verantwortete, hat allein in diesem Jahr laut Nielsen bis einschließlich Oktober Werbespendings in Höhe von gut 254 Millionen Euro brutto an die Medien verteilt. Zum Vergleich: Im Jahr 2014 - also vor dem Einstieg des Discounters in die TV-Werbung - hatte das Unternehmen "nur" 176 Millionen Euro brutto für Werbung locker gemacht.
Die Trennung von Pickhardt war wohl keine, auf die die so häufig bemühte Formulierung "im besten gegenseitigen Einvernehmen" zutrifft. Wie
Lebensmittelzeitung.net berichtet, haben "unterschiedliche Ansichten über die Ausrichtung der Marke Lidl" den Ausschlag gegeben. Zu den Details wollte sich Lidl nicht äußern.
Ein Macht-Vakuum im Marketing wird es aber nicht geben, denn Lidl hat die Nachfolge bereits geregelt. Wie das Unternehmen gegenüber HORIZONT Online bestätigt, tritt
Jürgen Achenbach in der Lidl-Geschäftsführung die Nachfolge von Pickhardt an. Der frühere Werber - Achenbach war unter anderem bei der Stuttgarter Werbeagentur Panama und bei Nessbach in Köln tätig - kennt sich im Lidl-Marketing bestens aus. Der Manager, der seit 2005 im Unternehmen ist, war zuletzt als Geschäftsführer Marketing bei Lidl International tätig. Zuvor hatte er auch als Director PR & Marketing bei Lidl Irland und als Director International PR & Social Media bei der Lidl Stiftung gewirkt.
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