WM-Vergabe

Fifa-Sponsor Visa erhöht Druck auf den Weltverband

Zur WM 2014 warb Visa mit Usain Bolt
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Zur WM 2014 warb Visa mit Usain Bolt
Mit Visa hat nun ein weiterer Fifa-Partner den Weltfußballverband wegen der Vergabe der Weltmeisterschaften 2018 nach Russland und 2022 nach Katar kritisiert. Der Konzern sei "besorgt wegen der jüngsten Entwicklungen im Umfeld der Fifa", heißt es in einer Stellungnahme.
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Visa fordere eine "größere Transparenz" und eine "offenere, aufrichtigere Kommunikation". Dies sei der einzige Weg, um das Vertrauen der Öffentlichkeit in die Fifa wiederherzustellen. Weiterhin betont das Kreditkartenunternehmen: "Wir erwarten, dass die Fifa entsprechend handelt und schnell handelt, um diese Probleme auf eine Weise zu erledigen, die sinnvoll und für alle sichtbar ist."

Am Sonntag bereits hatte Großsponsor Coca-Cola der Fifa die gelbe Karte gezeigt. Gegenüber der "Sunday Times" sagt ein Sprecher des Getränkeriesen: "Alles, was von der Mission und den Idealen der Fifa-WM ablenkt, ist für uns relevant." Die gegensätzlichen Perspektiven bei der Untersuchung seien enttäuschend. "Unsere Erwartung ist, dass dies in einer transparenten und effizienten Weise schnell gelöst wird." Die Sponsoring-Verträge von Visa und Coca-Cola laufen beide bis 2022.

Auch bei McDonald's und Adidas würde man die Situation "beobachten", hieß es in der "Sunday Times". Der Sportartikler, der sein Sponsoring erst im vergangenen Jahr bis 2030 verlängert hatte, betonte jedoch, man beabsichtige derzeit nicht, diese Pläne zu ändern.

Definitiv aus der Partnerschaft mit der Fifa aussteigen werden wohl Sony und Emirates. Die beiden Unternehmen lassen ihre Achtjahres-Verträge zum 31. Dezember auslaufen. Die Fluggesellschaft habe laut "Spiegel" bereits im Juni 2012 angekündigt, ihr Sponsoring-Konzept neu strukturieren zu wollen. Neben wirtschaftlichen Erwägungen soll das Ende der Zusammenarbeit aber auch das schlechte Image des Weltfußballverbands Grund für diese Entscheidung gewesen sein. Mit Qatar Airways steht möglicherweise bereits ein Nachfolger fest.

Auch der Elektronikkonzern Sony hatte sich zwar zuletzt angesichts der Bestechungsvorwürfe gegen die Fifa besorgt gezeigt. Laut "Spiegel" stehe der Ausstieg als Hauptsponsor jedoch schon seit längerem fest. In seine Fußstapfen könnte Samsung treten.

Zu den offiziellen Fifa-Partnern zählen aktuell (noch) Adidas, Coca-Cola, Hyunday/Kia Motors, Emirates, Sony und Visa. jm
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