Hintergrund: Das Bundeskartellamt hatte Deutschlands größtem Lebensmittelhändler Edeka Anfang April die Übernahme von rund 450 Filialen des Konkurrenten Kaiser's Tengelmann untersagt. Die Wettbewerbsbehörde befürchtet bei einem Zusammenschluss
Preiserhöhungen und weniger Wettbewerb. Edeka hat daraufhin einen Antrag auf Ministerentscheid gestellt. Mit der Begründung, nur eine Übernahme könne die Arbeitsplätze bei Kaiser's Tengelmann sichern.
So sieht das sehr textlastige Motiv aus
Unter der Headline "Liebe Freunde des Handels" bezeichnet Rewe diese Behauptung der beiden Konkurrenten nun als "falsches Spiel auf dem Rücken der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Kaiser's Tengelmann". Es gebe sehr wohl andere Alternativen, um den Erhalt der Arbeitsplätze zu garantieren. Das Kölner Unternehmen bringt sich stattdessen selbst ins Spiel: Eine Übernahme der Kaiser's-Tengelmann-Märkte durch die Rewe Group sei "kartellrechtlich machbar" und würde sogar zu einer "Stärkung des Wettbewerbs im deutschen Lebensmittelhandel" führen. Zudem biete man den Angestellten bessere Perspektiven als die Konkurrenz.
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Kartellamt untersagt Edeka die Übernahme
Die Wettbewerbsbehörde befürchtet höhere Preise und weniger Wahlmöglichkeiten für Verbraucher. Deshalb stoppt sie die Einkaufspläne des größten deutschen Lebensmittelhändlers. Doch das muss nicht das letze Wort sein.
Die Anzeige schließt mit einem offenen Brief an den Eigentümer von Kaiser's Tengelmann,
Karl-Erivan Haub. Dort heißt es, man stehe jederzeit und ohne weitere Verzögerung zum Gespräch bereit. Unterschrieben ist der Brief von Rewe-Chef
Alain Caparros sowie seinen Vorstandskollegen und dem Gesamtbetriebsratsvorsitzenden Andreas Ratzmann.
Nach Angaben der Rewe-Group handele es sich um eine einmalige Anzeige, die heute in "Bild", "Die Welt", "Tagesspiegel", "FAZ", "Süddeutscher Zeitung", "Handelsblatt" und in der "WAZ" erschienen ist. Man wolle so die breite Öffentlichkeit in eigenen Worten über die Positionen der Rewe Group im Fusionsverfahren informieren, erklärt ein Unternehmenssprecher gegenüber HORIZONT Online.
fam