Umfrage

Deutsche Werbebranche sagt Native Advertising große Zukunft voraus

Coskun Tuna, Geschäftsführer Seeding Alliance
Screenshot Youtube
Coskun Tuna, Geschäftsführer Seeding Alliance
Das Wachstumspotenzial von Native Advertising in Deutschland ist groß. Diese Erkenntnis bestätigt jetzt eine Umfrage des Vermarkters und Technologieunternehmens Seeding Alliance. Vor allem die Ausspielung auf mobilen Endgeräten treibt demnach die Entwicklung der nativen Ads.
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Laut der Umfrage stimmen 83 Prozent der befragten Branchenexperten der Aussage zu, dass Native Ads in den kommenden Jahren die dominierende Werbeform auf mobilen Geräten sein werden. 78 Prozent glauben zudem, dass Publisher und Werbungtreibende durch Native Advertising höhere Umsätze als mit klassischen Display Ads generieren. Sechs von zehn Umfrageteilnehmern bestätigen die These, dass Native Advertising in drei Jahren mehr als die Hälfte des digitalen Werbemarktes ausmachen wird (57 Prozent).

Die überwiegende Mehrheit der Probanden ist sich außerdem einig, dass native Formate die Bekanntheit der Marke steigern (87 Prozent) und ihre Inhalte glaubwürdig sind (86 Prozent). Gleichzeig geht die Branche laut der Umfrage von deutlichen Wertverlusten klassischer Display-Kampagnen aus, die online bislang die zentrale Einnahmequelle für Verlage und Medienunternehmen sind. Eine Branche kommt bei der Befragung allerdings weniger gut weg: Drei Viertel der Befragten glaubt, dass PR-Agenturen es verschlafen, rechteitig Kompetenzen zur Erstellung von Inhalten für Native-Advertising-Kampagnen aufzubauen.

"Native Advertising befindet sich auf der Überholspur und wird in wenigen Jahren den klassischen Display-Ads den Rang ablaufen", betont Coskun Tuna, Geschäftsführer von Seeding Alliance. "Die aktuelle Branchenentwicklung wird durch die Prognose der Expertenbefragung gestützt. Verlage, Medienunternehmen und alle Portalanbieter, die bislang noch auf klassische Werbeformate setzen, sollten sich für die Zukunft gut vorbereiten und die Entwicklung von Native Advertising genau verfolgen."

Um die Entwicklung von nativen Werbeformaten weiter voranzutreiben, erachten es 81 Prozent der Umfragteilnehmer für sinnvoll, branchenweite Marktstandards einzuführen, die inhaltliche Rahmenbedingungen von Native Ads festlegen. Uneinig sind sich die Experten derweil bei der Einordnung von Online-Werbung in das Segment der nativen Ads. So glauben beispielsweise nur 13 Prozent, dass Werbeanzeigen von Google (AdWords) als Native Advertising gelten. Außerdem lehnen 58 Prozent der Befragten ab, dass sogenannte Sponsored Posts auf Facebook noch zu den nativen Werbeformaten zählen. 51 Prozent glauben zudem, dass ein steigender Anteil von Native Ads im Marketingmix den Gebrauch von Adblockern reduzieren wird.

An der Branchenbefragung von Seeding Alliance zu Native Advertising nahmen 365 Experten teil, darunter werbungtreibende Unternehmen (27 Prozent), Publisher (26 Prozent), Agenturen (15 Prozent), Vermarkter (12 Prozent) und sonstige Dienstleister (20 Prozent). Die Befragung fand im Zeitraum vom 1. Februar bis einschließlich zum 28. Februar 2017 statt. tt
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