Die Telekom geht unter die Sportwetten-Anbieter
Die Deutsche Telekom steigt wie vermutet ins lukrative Geschäft mit Sportwetten ein: Ab sofort biete das Unternehmen mit tipp3.de ein internetbasiertes Angebot für Sportfans mit Schwerpunkt Fußball an, teilte der Bonner Konzern am Mittwoch mit.
Tippen können Sportfans auch auf andere Sportarten wie Basketball, Formel 1, Eishockey oder Tennis. "Wir setzen auf den Wachstumsmarkt Sportwetten", begründete der Leiter der Digital Media bei der Telekom, Matthias Schmidt-Pfitzner, den Schritt.
Betreiber von tipp3.de ist die Deutsche Sportwetten GmbH (DSW), an der die
Telekom mit 64 Prozent beteiligt ist. Die übrigen Anteile hält die Österreichische Sportwetten GmbH (ÖSW). Diese wiederum ist Teil der Casino Austria Gruppe und verfügt nach Angaben der
Telekom über mehr als 14 Jahre Erfahrung im Anbieten von Sportwetten in Österreich. Ein besonderes Augenmerk lege die ÖSW auf den Jugend- und Spielerschutz sowie auf Maßnahmen zur Bekämpfung von Spielmanipulationen.
Sportwetten
Gericht legt Lizenzvergabe vorläufig auf Eis
Die geplante Regulierung des Sportwetten-Marktes in Deutschland verzögert sich weiter: Das Verwaltungsgericht Wiesbaden hat dem zuständigen hessischen Innenministerium die Vergabe der 20 vorgesehenen Lizenzen untersagt. Grund sei ein gutes Dutzend Klagen nicht berücksichtigter Wettbewerber. ...
Unklarheit herrscht immer noch über
das Konzessionsverfahren für bundesweite Sportwetten, die vom Bundesland Hessen vergeben werden. Im vergangenen Jahr waren die Lizenzen auf 20 Anbieter begrenzt worden. Dagegen wurden Klagen eingereicht. Die Begrenzung widerspreche dem Gleichheitsgrundsatz des Grundgesetzes und verstoße gegen die von der EU verbriefte Dienstleistungsfreiheit, rügt der Deutsche Sportwettenverband (DSWV). Seine Mitglieder besitzen eine Lizenz aus Schleswig-Holstein, die
Telekom über seinen Partner ÖSW eine Konzession aus Österreich.
Der Sportwettenmarkt in Deutschland gilt als hochattraktiv und wachstumsstark: Im vergangenen Jahr war nach DSWV-Angaben der Wettumsatz um 20 Prozent auf 4,5 Milliarden gestiegen. 97 Prozent der Steuereinnahmen aus dem Geschäft entfielen auf private Anbieter.
dpa