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CEO Annette Winkler: "Smart ist eine Haltung"

Smart-Chefin Annette Winkler
Mercedes-Benz
Smart-Chefin Annette Winkler
Wer Annette Winkler bei der Weltpremiere der beiden neuen Smart-Modelle in Berlin erlebt hat, weiß spätestens seit jenem Tag: Die Smart-Chefin lebt die Marke. Sie versucht mit jedem Satz, mit ihrer Begeisterung zu überzeugen. Doch Winkler geht es dabei nicht nur darum, die neuen Modelle zu verkaufen.
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Sie hat eine Mission: Sie will mit der Marke und ihren Fahrzeugen die urbane Welt ein bisschen besser machen. Auszüge aus einem Gespräch mit einer wahren Markenbotschafterin.

Frau Winkler, in der "Süddeutschen Zeitung" stand neulich eine kleine Meldung: Die Regierung von Oberbayern will, dass München den Verkehr in der Innenstadt weiter beschränkt. Als Smart-Chefin dürften Sie solche Regulierungen freuen. Sie animieren Menschen, stärker über Cityflitzer nachzudenken. In der Tat freut es mich, dass sich immer mehr Menschen Autos wünschen, die perfekt für die Stadt geeignet sind. Die Tatsache, dass die Urbanisierung Wirklichkeit wird, gibt uns Rückenwind. Heute ist eine Marke wie Smart, die klassenlos und generationenübergreifend jeden anspricht, als Mobilitätslösung hochwillkommen. Und zwar nicht nur, weil Smart ein praktisches Stadtauto ist, sondern weil jeder damit dazu beitragen kann, Verkehrsprobleme in der Stadt zu verringern. Der Trend zum Carsharing ist auch eine Folge dieser Entwicklung, von der wir mit Car2go profitieren.

Trotzdem haben Sie in Ihrer Markenkampagne „FOR“ in den vergangenen Wochen erst mal erklärt, was Smart auszeichnet. War das notwendig? Ja, denn wir wissen, dass es unseren Kunden und Fans sehr wichtig ist, dass Smart mehr ist als „nur“ ein Auto, nämlich eine Haltung !

Inwiefern? Smart war nie eine Marke, die nur in Produkten oder nur in Vertrieb gedacht hat. Die Gründer haben gesagt, Smart soll nicht nur ein kompaktes und nachhaltiges Auto sein, sondern es soll Antworten geben – beispielsweise auf Trends wie etwa den Zeitmangel und den Platzmangel in Städten.

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Es ist Mittwoch abend, kurz nach 23 Uhr. Smart-Chefin Annette Winkler bedankt sich mit herzlichen Worten bei der Eventcrew für ihren Einsatz. Vor gut drei Stunden hat die Managerin gemeinsam mit Daimler-CEO Dieter Zetsche der Weltöffentlichkeit erstmals die beiden neuen Smart-Modelle präsentiert. Das danke sagen ist eine Szene mit Symbolcharakter. Sie zeigt, für welchen Geist und Glauben die Kleinwagenmarke aus der Stuttgarter Autoschmiede steht: Gemeinsam können wir die Welt verändern. ...
Aber reicht klein und nachhaltig im Wettbewerb? Wir fokussieren mit den neuen Modellen und der „FOR“-Kampagne unsere Kernwerte – und die gehen weit über „klein und nachhaltig“ hinaus. Smart ist mehr als ein Auto, Smart bietet durch clevere Verbindung von Produkt und Services wirkliche Erleichterungen für den Alltag der Menschen. Wir verbinden hohe Emotionalität und clevere Funktionalität! Für uns ist die Markteinführung der neuen Modelle ein Aufbruch in eine neue Ära. Deshalb war es von Beginn an wichtig, nicht nur das Marketing zu überdenken, sondern unsere gesamte Organisation mitzunehmen. Wir haben beispielsweise die neuen Fahrzeuge vor allen anderen unseren Mitarbeitern und Händlern präsentiert. Und dabei das „FOR“ als unsere gemeinsame Haltung erklärt und gefestigt. Diese leben wir sehr bewusst in unserem Miteinander, im Führungsstil – sie begegnet ihnen natürlich auch in geschriebenen farbenfrohen Botschaften in unserer Kantine und sogar in den Aufzügen.
Smart war nie eine Marke, die nur in Produkten oder nur in Vertrieb gedacht hat.
Annette Winkler
Gegner würden jetzt von Marketing-Blabla reden. Genau das ist es nicht. Wir haben diese Haltung „FÜR mehr Lebensfreude in der Stadt“ eins zu eins in unsere Produkte übersetzt. Nehmen Sie die hohe Funktionalität der Fahrzeuge. Der Fortwo ist mit 6,95 Meter Wendekreisweltmeister. Wenn Sie in einer engen Innenstadt einen U-Turn machen können, ohne nach rechts auszuschlagen, ist das nicht nur ein Plus an Sicherheit, sondern macht auch noch unbeschreiblich viel Spaß.

Trotzdem gilt Smart in den Medien und bei Analysten noch als Sorgenkind. Natürlich hatte die Marke ihr Auf und Ab. Aber wir dürfen stolz auf das Erreichte sein: Mit 1,6 Millionen verkauften Fahrzeugen gehört der Smart fortwo längst zum Stadtbild vieler Metropolen der Welt. Er hatte bis zum Auslauf praktisch keinen Lifecycle-Effekt. Und jetzt haben wir, wie von Beginn an für 2014 versprochen, eine völlig neue Generation mit zwei und vier Sitzen in den Markt gebracht. Die Resonanz auf die Einführungskampagne und die neuen Modelle ist hervorragend. mir
Exklusiv für Abonnenten:
Welche Resonanz die Kampagne hervorgerufen hat und welche Rolle der Onlineverkauf spielt und welche Erfahrungen die Daimler-Tochter damit bisher gemacht hat, lesen Abonnenten in der aktuellen Ausgabe von Horizont (4/2014).



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