Sexistische Werbung

Werberat rügt Redcoon und seine Billig-Mädels

Szene aus einem Redcoon-Spot
Szene aus einem Redcoon-Spot
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Dämpfer für Redcoon: Das Tochterunternehmen von Media Saturn ist heute erneut vom Deutschen Werberat gerügt worden. Die von Serviceplan Campaign entwickelten TV-Spots, in denen sich vollbusige Testimonials wie Gina-Lisa Lohfink, Micaela Schäfer und Jordan Carver das "Billig"-Image des Aschaffenburger Onlinehändlers zu eigen machen, haben offenbar eine wahre Beschwerdewelle ausgelöst. Da Redcoon nicht bereit war, die beanstandeten TV- und Onlinespots zurückzuziehen, griff der Werberat nun zu seinem schärfsten Santktionsmittel - der Rüge.

Aus Sicht des Werberats vermitteln die beiden beanstandeten TV-Spots von Redcoon den Eindruck, dass Frauen generell billig und leicht verfügbar seien. Der Bezug zu den vom Online-Händler vertriebenen Produkten sei "rein künstlich", urteilt das Kontrollgremium der deutschen Werbewirtschaft, das sich schon länger mit Redcoon beschäftigt und gegen das Unternehmen bereits 2011 eine Rüge ausgesprochen hat. Zudem werde der Begriff billig durchgehend mit sexuellen Anspielungen in Verbindung gesetzt und dadurch "doppeldeutig aufgeladen".

Entwickelt wurde die Kampagne von der Berliner Agentur Smack
Entwickelt wurde die Kampagne von der Berliner Agentur Smack
Neben Redcoon wurde auch das schweizerische Unternehmen Fred and Fly sàrl wegen frauen- und männerdiskriminierender Zigarettenwerbung gerügt. Stein des Anstoßes ist eine Plakatkampagne mit nackten Personen. Auf einem der Motive ist eine nackte Frau zu sehen, die mit ihren Händen die Brüste verdeckt, während Zigarettenpackungen ihren Schambereich abdecken. Auf einem anderen Motiv hält ein nackter Mann Zigarettenpackungen vor sein Geschlechtsteil. Die nackten Testimonials werden nach Einschätzung des Werberats "ohne jeden Produktbezug nur als Blickfang benutzt und dadurch auf ihre rein sexuelle Funktion reduziert". mas
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