Apple verkaufte im vergangenen Quartal 45,5 Millionen iPhones - fünf Prozent weniger als vor einem Jahr. Damit verlangsamte sich der Rückgang im Vergleich zu vorherigen Quartalen. Der iPhone-Umsatz sank dagegen deutlicher um 13 Prozent auf 28,16 Milliarden Dollar. So dürfte sich das günstigere Modell iPhone SE bemerkbar machen. Binnen drei Monaten legte der der durchschnittliche Verkaufspreis eins iPhones aber dank des Starts des iPhone 7 von 595 auf 619 Dollar zu. Das liegt deutlich über dem Branchenschnitt.
Beim neuen iPhone 7 übertreffe die Nachfrage immer noch das verfügbare Angebot, vor allem beim größeren Plus-Modell, sagte Konzernchef
Tim Cook in der Telefonkonferenz nach Vorlage der Zahlen. Das könne auch zum Ende des Weihnachtsgeschäfts noch so bleiben, erklärte er.
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Im globalen Smartphone-Markt ist Samsung bislang die klare Nummer eins. Im zweiten Quartal kam der Konzern nach Berechnungen der Marktforscher von IDC mit rund 77 Millionen verkauften Smartphones auf einen Anteil von gut 22 Prozent. Apple kommt mit 12 Prozent MA auf Rang 2.
Für das laufende Quartal stellte Apple einen Umsatz zwischen 76 und 78 Milliarden Dollar (69,78 bis 71,62 Mrd Euro) in Aussicht. Im Vorjahresquartal war Apple auf Erlöse von 75,9 Milliarden Dollar gekommen. Zugleich wird dieses Geschäftsvierteljahr von Apple eine Woche länger sein als das Vorjahresquartal - was an sich schon mehr Umsatz bedeutet. Apple machte wie üblich keine Prognose zum iPhone-Absatz. Die Börsianer waren nicht beeindruckt: Die Apple-Aktie verlor nachbörslich 2,79 Prozent nach.
Im vergangenen Vierteljahr mit dem Start des iPhone 7 ging die Talfahrt noch weiter. Der Umsatz sank im Jahresvergleich um neun Prozent auf 46,85 Milliarden Dollar, wie Apple nach US-Börsenschluss am Dienstag mitteilte. Der Gewinn fiel in dem Ende September abgeschlossenen vierten Geschäftsquartal um rund 19 Prozent auf neun Milliarden Dollar.
Das gerade abgeschlossene Geschäftsjahr ist das erste seit 2001, das Apple mit einem Umsatzrückgang beendet. Die Erlöse sanken um 7,7 Prozent auf 215,64 Milliarden Dollar. Der Jahresgewinn fiel um gut 14 Prozent auf knapp 45,7 Milliarden Dollar.
Die Geldreserven von Apple wuchsen unterdessen auf 237,6 Milliarden Dollar an - 6,1 Milliarden Dollar mehr als vor einem Jahr. Davon lagern 91 Prozent außerhalb der USA. US-Unternehmen bringen im Ausland erzielte Gewinne oft nicht ins Heimatland, weil dabei Steuerzahlungen von über 35 Prozent fällig werden. Im Fall von Apple schätzte die EU-Kommission vor einigen Wochen die Steuer-Vereinbarungen des Konzerns in Irland als unerlaubte Beihilfe ein. Sie will, dass Apple mehr als 13 Milliarden Dollar an Irland nachzahlt. Apple will dagegen vor Gericht ziehen.
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Beim Absatz der iPad-Tablets ging der Rückgang weiter - im vergangenen Quartal war es ein Minus von sechs Prozent auf 9,27 Millionen Geräte. Dank der teureren Modelle der iPad-Pro-Reihe blieb der Umsatz aber stabil bei 4,25 Milliarden Dollar. Bei den Mac-Computern sackten die Verkäufe kurz vor der erwarteten Aktualisierung der Modellpalette um 14 Prozent auf rund 4,89 Millionen Geräte ab. Das Service-Geschäft, auf das der Konzern angesichts der sinkenden Hardware-Erlöse einen stärkeren Fokus setzt, wuchs um fast ein Viertel auf 6,32 Milliarden Dollar. Dazu gehören Umsätze etwa aus dem Streaming-Dienst Apple Music, dem Verkauf von Apps oder Speicherplatz in der iCloud.
Im Bereich "andere Produkte" brach der Umsatz um 22 Prozent auf 2,37 Milliarden Dollar ein. Das dürfte eine Folge
des Absatzrückgangs bei der Apple Watch sein. Nach Berechnungen von Marktforschern sackten die Verkäufe der Uhr binnen eines Jahres von 3,9 auf 1,1 Millionen Geräte ab - zuletzt brachte Apple eine neue Version auf den Markt. Der Konzern selbst nannte bisher noch gar keine Verkaufszahlen zur Watch.
In China - einem wichtigen Treiber des Geschäfts in den vergangenen Jahren - fiel der Umsatz im vergangenen Quartal um 30 Prozent auf 8,8 Milliarden Dollar. Cook zeigte sich jedoch auf lange Sicht weiterhin zuversichtlich, was den Markt angeht.
dpa