Firmenchef
Björn Gulden machte am Freitag aber Hoffnung, dass der neue Kurs, den er
Puma seit seinem Amtsantritt vor zwei Jahren verordnet hat, im kommenden Jahr Früchte trägt. "Wir erwarten 2016 Verbesserungen", sagte er.
Von Juli bis September sank das operative Ergebnis (Ebit) zunächst aber noch um gut 11 Prozent auf 41 Millionen Euro. Unter dem Strich verringerte sich der Konzerngewinn sogar um fast ein Drittel auf 20 Millionen Euro. Im zweiten Quartal hatte
Puma allerdings noch Verluste geschrieben. Der Umsatz verbesserte sich um 8,4 Prozent auf 914 Millionen Euro, was auf die Regionen Amerika und Asien/Pazifik zurückzuführen war.
In Europa sanken die Erlöse hingegen um mehr als drei Prozent. Im Vorjahr habe der erstmalige Verkauf von Produkten des Premier-League-Clubs Arsenal beflügelt, so
Puma. Zudem fehlen die Umsätze der inzwischen verkauften Outdoor-Marke Tretorn. Das Unternehmen hat zudem die Einführung neuer Produkte auf das Weihnachtsquartal verschoben. Daher würden die Umsätze zum Jahresende hin wieder anziehen, so Gulden.
Puma-CEO Björn Gulden
Für das Gesamtjahr rechnet die weltweite Nummer drei im Sport weiterhin mit einem währungsbereinigten Umsatz-Plus im mittleren einstelligen Prozentbereich. Das operative Ergebnis (Ebit) soll zwischen 80 und 100 Millionen Euro liegen - nach 128 Millionen Euro im Vorjahr. 2016 sollen dann die Fußball-Europameisterschaft, bei der die Teams aus Italien, Tschechien, der Slowakei, Österreich und der Schweiz mit Raubkatzen-Logo antreten, sowie die Olympischen Spiele Impulse liefern. Die ersten Replika-Shirts kommen in diesem Monat in die Läden.
Puma war in die Bredouille geraten, weil das Unternehmen zu lange auf modische Produkte gesetzt und seine Wurzeln im Sport vernachlässigt hatte. Gulden arbeitet daran, das zu ändern. Darüber hinaus versucht er, Frauen als Zielgruppe zu gewinnen. Markenbotschafterin für dieses Ansinnen ist Rihanna,
die für Puma auch designt und Mittelpunkt einer mehrere Millionen Euro teuren Werbekampagne ist. In den kommenden Saisons sollen stetig mehr Frauen-Produkte auf den Markt kommen.
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Die im SDax notierte
Puma-Aktie stieg im Vormittagshandel kräftig - zuletzt um 4,16 Prozent. Kurstreiber war Händlern zufolge aber vor allem die Spekulation, dass Mehrheitseigentümer Kering seine
Puma-Anteile verkaufen möchte. Gulden verwies darauf, dass dieses Gerücht schon seit längerem im Markt sei. Er habe seitens des Großaktionärs keinerlei Hinweise erhalten, dass ein Verkaufsprozess in Gange wäre. Er würde aber auch unter einem neuen Eigentümer für
Puma weiterarbeiten, betonte er. "Ich liebe diese Marke und dieses Unternehmen."
2007 war Kering - damals noch unter dem Namen PPR - bei
Puma eingestiegen. Das Unternehmen sollte zusammen mit anderen Sportmarken ein zweites Standbein zum Luxusgütergeschäft (Gucci, Bottega Veneta) bilden. Allerdings fahren die Franzosen, die zuletzt 86 Prozent an
Puma hielten, derzeit mit Luxus besser.
dpa