Viele Marketer glauben, dass ihr Potenzial nicht ausgeschöpft wird
Digitalisierung, Content Marketing, Big Data, E-Privacy-Verordnung - eigentlich sollte man meinen, dass die Herausforderungen für Marketer derzeit so groß sind wie nie zuvor. Dass man im Marketing eine "ruhige Kugel schieben" kann, erscheint vor diesem Hintergrund undenkbar. Dennoch sind deutsche Marketer offenbar nicht ganz ausgelastet. So lässt sich jedenfalls eine Umfrage von Avantgarde Experts deuten.
Der Personal- und Recruitingdienstleister hat für seine Studie "Marketingstandort Deutschland" im September 2017 insgesamt 360 Angestellte aus dem Marketing- und Sales-Bereich online zu ihrer Arbeitssituation befragt - mit zum Teil erstaunlichen Ergebnissen. Die Quintessenz: In deutschen Marketingabteilungen gibt es bei der Auslastung beziehungsweise Arbeitsverteilung noch Luft nach oben.
So geben immerhin 42 Prozent an, dass ihr Potenzial in ihrer aktuellen Aufgabe "nicht ganz ausgeschöpft" werde. Dazu passt auch, dass 34 Prozent der Befragten der Ansicht sind, dass sie noch wertvoller für das Unternehmen sein könnten. "Komplett ausgefüllt" mit ihrer aktuellen Aufgabe fühlen sich mit 29 Prozent noch nicht einmal ein Drittel der Befragten. Der Anteil derer, die ihren Aufgaben nicht gewachsen sind, ist dagegen überschaubar. So geben jeweils lediglich sechs Prozent an, mit ihren aktuellen Aufgaben "komplett" oder "leicht überfordert" zu sein.
Die Unterforderung wirkt sich offenbar nicht negativ auf die Stimmung aus. Der Umfrage zufolge sind Marketing-Experten mit ihren Arbeitsbedingungen nämlich deutlich zufriedener als andere Berufsgruppen. Während der Arbeitszufriedenheits-Index laut Avantgarde Experts im deutschen Durchschnitt bei 7 liegt, sind Marketiers mit einem Zufriedenheitsindex von 7,3 deutlich besser dran. Allen voran die männlichen Marketing-Experten. Mit 7,5 sind sie noch ein Stück zufriedener als ihre Kolleginnen mit einem Indexwert von 7,2.
Als größte Herausforderung im Marketing wird - und das ist jetzt keine Überraschung - die Digitalisierung angesehen, die als Megatrend und Schreckgespenst zugleich wahrgenommen wird. 42 Prozent der Befragten geben an, dass die Digitalisierung jetzt und in Zukunft die größte Chance für ihre Arbeit darstellt. Gleichzeitig glauben 30 Prozent, dass die steigende Komplexität durch digitale Prozesse eine der zukünftigen Hauptherausforderungen sein wird.
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