Wer immer noch glaubt, dass man, um eine gefälschte Uhr oder Sonnenbrille zu bekommen, einen Bauchladen am Strand oder einen Basar in der Altstadt aufsuchen müsste, ist schief gewickelt. Der moderne Fälscher vertreibt seine Ware im World Wide Web. Anonym, kaum zurückzuverfolgen und mit einem tausendfach vergrößertem Publikum.
Nach Berechnungen des
Harmonisierungsamtes für den Binnenmarkt mit Sitz im spanischen Alicante entsteht so ein Schaden von über 26 Milliarden Euro. Außerdem werden 363.000 Arbeitsplätze durch Produktpiraten vernichtet - pro Jahr. Berücksichtig man zudem noch die Folgen für den Handel, sieht das Ganze noch extremer aus. Insgesamt beläuft sich die Summe so auf 43.3 Milliarden Euro Umsatzeinbußen und 518.000 verlorene Arbeitsplätze. Außerdem zahlen Hersteller und Verkäufer von Plagiaten keine Steuern und Sozialabgaben. Die Folge sind 8 Milliarden Euro Steuerverluste in der europäischen Union.
Dem Markenverband ist das zu viel. Die Organisation fordert jetzt dazu auf, die Betreiber von Internetseiten zur Verantwortung zu ziehen, die gefälschte Waren anbieten. „Diese Kriminalitätsform lässt sich nur bekämpfen, indem die Vertriebswege der Täter gekappt werden. Nachdrücklich ist die Politik gefordert, die Ströme gefälschter, vor allem über das Internet vertriebener Waren aus dem Ausland nach Deutschland einzudämmen", fordert
Alexander Dröge, Leiter Recht/Verbraucherpolitik, im Markenverband. h
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