Viele Unternehmen hätten Beykpour zufolge große Mühen und Geldbeträge für die Produktion von Videocontent auf Periscope ausgegeben. Als Beispiel nennt er etwa die deutsche Marke
BMW, die auf der Videostreaming-Plattform ein neues Fahrzeug vorstellte. Im vergangenen Jahr gab ein BMW-Produktmanager eine exklusive Führung für die Live-Zuschauer. Bei solchen Markenkooperationen profitiere man vor allem von
Twitters guten Bezieghungen, so Beykpour. Der Mikroblogging-Dienst hatte Periscope Anfang 2015 übernommen. Eines will der Periscope-CEO in der nächsten Zeit aber noch nicht etablieren: "Wir werden keine formelle Werbung oder Monetarisierung innerhalb der Plattform hinzufügen."
Wie bei vielen Start-ups üblich, geht es Periscope derzeit noch nicht ums Geldverdienen, sondern um Reichweite. "Wir hatten ja noch nicht einmal unseren ersten Geburtstag", so Beykpour. Früher oder später muss der Videostreaming-Dienst dennoch über Monetarisierungsmöglichkeiten nachdenken. Wie eine Lösung aussehen könnte, hat vor einigen Monaten Twitter-Investor
Chris Sacca vorgestellt:
Ganz kurze Werbevideos vor der Wiedergabe von archivierten Übertragungen. Einen Livestream zu unterbrechen sei nicht sinnvoll.
„Eine Sache ist, Donald Trump live im TV zu sehen - eine andere ist es, ihn morgens beim Fertigmachen zu sehen.“
Kayvon Beykpour
2016 könnte für Periscope ein wichtiges Jahr werden, vor allem wegen der US-Präsidentschaftswahl im November. Gegenüber den etablierten Medien wie Fernsehen oder Tageszeitungen habe Persicope laut Beykpour den Vorteil, dass Nutzer viel enger mit den Politikern in Kontakt treten könnten. Etwa während der Autofahrt zum nächsten Wahlkampftermin oder hinter den Kulissen, wenn die nächste Debatte vorbereitet wird. "Eine Sache ist,
Donald Trump live im TV zu sehen - eine andere ist es, ihn bei seiner Morgentoilette zu sehen", so Beykpour.
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Was die Wachstumsprognosen für dieses Jahr angeht, gibt sich der CEO noch etwas bedeckt. "Wir sind noch immer an dem Punkt, an dem wir uns darum bemühen, ein Tool und ein Produkt zu schaffen, das die Menschen gerne nutzen." Die zentralen Fragen, die er sich stellt: Welche zusätzlichen Funktionen sind notwendig? Wie möchten die User Content auf Periscope nutzen? Wie unterscheidet sich die Interaktion mit Freunden und Fremden? Wenn diese Baustellen gemeistert werden, würde auch das Produkt wachsen.
ron