"Lieber Barack Obama. Wir haben gehört, dass Sie uns als einzigem europäischen Club auf Twitter folgen. Für uns als Darmstadt 98 ist das natürlich eine sehr große Ehre. Da Sie jetzt ein bisschen mehr Zeit haben, würden wir Sie gerne zu einem Spiel der Lilien ans Böllenfalltor einladen", sagt Darmstadts US-Stürmer Terrence Boyd in einer Video-Botschaft des Vereins.
Ein ehemaliger US-Präsident, der einem im Vergleich zu Leuchttürmen wie Bayern München und Borussia Dortmund unbekannten Fußballclub aus Deutschland folgt? Klingt erst einmal unglaublich. Aber es lässt sich sehr leicht überprüfen: Wer Barack Obama auf Twitter folgt, braucht nur auf das Twitter-Profil der "Lilien" zu gehen und links in der Info-Spalte auf "Follower die du kennst" klicken. Und siehe da: Barack Obamas offizielles Twitter-Profil taucht in der Liste tatsächlich auf.
Terrence Boyd, das Testimonial der Video-Botschaft an den Ex-Präsidenten, ist möglicherweise der Grund, warum sich Obama von allen Vereinen in Europa ausgerechnet für den Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga interessiert. Am vergangenen Samstag erzielte der 25-Jährige ein wichtiges Tor beim überraschenden 2:1-Sieg der "Lilien" gegen Borussia Dortmund. Boyd ist ein US-Nationalspieler. Über dieses Tor wurde auch in Amerika berichtet.
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Sport 1 berichten über die Video-Botschaft an den berühmten Follower. Der PR-Gag könnte Darmstadt dabei helfen, die eigenen Social-Media-Präsenzen ein wenig zu vergrößern: Auf Twitter folgen den "Lilien" aktuell 62.000 Nutzer, womit sich das Schlusslicht der Fußball-Bundesliga auch in dieser Kategorie eher im unteren Bereich befindet. Auf Facebook, wo die Lilien über ebenfalls ausbaufähige 155.000 Fans verfügen, erzielte der SV Darmstadt 98 mit der Video-Botschaft bislang mehr als 200.000 Aufrufe.
ire/mit dpa-Material