Die Procter & Gamble-Zentrale in den USA (Bild: Unternehmen)
Laut Nielsen zieht der hiesige Werbemarkt weiter an: Im Juli lagen die Brutto-Werbeaufwendungen bei rund 1,8 Milliarden Euro, was ein Plus von 3,2 Prozent bedeutet. In den ersten sieben Monaten des Jahres 2014 haben die Unternehmen den Bruttowerbedruck um 4,7 Prozent auf 15 Milliarden Euro erhöht. Ausgerechnet der Größte unter den Big Spendern schert allerdings aus: Procter & Gamble hat seine Werbeausgaben um beinahe 6 Prozent reduziert.
Bis Juli investierten die Schwalbacher brutto 260 Millionen Euro, was einem Minus von 5,7 Prozent entspricht. Das würde mit der globalen Werbestrategie korrespondieren , die Procter & Gamble für dieses Jahr festgelegt hat. So will das Unternehmen in diesem Jahr weltweit rund 600 Millionen Euro weniger in Werbung investieren als im Jahr zuvor. Zudem hat P&G-Chef
A.G. Lafley kürzlich angekündigt,
das Markenportfolio auf 70 bis 80 Marken zusammenzustreichen. Dass auch das Auswirkungen auf die Werbebudgets haben wird, steht außer Frage.
Außer P&G haben auch
Media Saturn (-8,5 Prozent) und
Ferrero (-4,3 Prozent) ihre Werbeausgaben eingedampft. Vor allem
Vodafone mit einem Plus von satten 77 Prozent,
Beiersdorf (+29 Prozent) und
Volkswagen (+18 Prozent) treten werblich hingegen weiter fest aufs Gas. Bemerkenswert sind die Zahlen von
Unilever: Der eher zurückhaltende Konsumgüterriese hat sein Bruttowerbebudget auf 174 Millionen Euro angehoben, was einem Plus von 13,7 Prozent entspricht.
Unter den Mediengattungen konnten Nielsen zufolge vor allem Out-of-Home und Radio im Juli starke Zuwächse verzeichnen. Lediglich die Publikumszeitschriften und TV waren rückläufig. Auf das Gesamtjahr betrachtet verzeichnen vor allem die Fachzeitschriften Rückgänge. Das Segment muss bis Juli Einbußen von 2,8 Prozent hinnehmen. Die Publikumszeitschriften bleiben mit -0,3 Prozent hingegen relativ stabil. Die Zeitungen können weiter wachsen und legen um 1,5 Prozent auf kumuliert 2,6 Milliarden Euro zu. Die TV-Werbung bleibt mit 6,7 Milliarden Euro und einem Plus von 7,5 Prozent auf Bruttobasis der Spitzenreiter. Während Kino mit 9,3 Prozent eine ordentlich Steigerung verzeichnet, wachsen Internet und Out of Home etwas moderater, nämlich um 5 respektive 5,6 Prozent. Radio muss sich derweil mit einem Wachstum von 1,3 Prozent begnügen. Den größten Sprung macht erneut Mobile: Das Segment legt um satte 66 Prozent auf ein Brutto-Volumen von 89,5 Millionen Euro zu.
ire