Netto-Katzen 2016
Wer sich schon immer gerne über Katzenvideos amüsierte, darf sich von dem 75sekündigen Clip gute Unterhaltung versprechen. In einer maßstabsgerecht nachgebauten Netto-Filiale tun Katzen alles, was sie üblicherweise im Internet zu Zuschauerlieblingen macht. Sie schieben kleine Einkaufswagen umher, sie zwängen sich in kleine Lücken und schauen aus Kartons und sie erschrecken sich in der Gemüseabteilung über Gurken. Generell scheint ein Einkauf bei Netto - zumindest für Katzen - spannender zu sein als vermutet: Sowohl das Surprised Kitten als auch die OMG Cat haben ihren Auftritt beim Discounter. Das eine freut sich über die Vollmilch, die andere kann das Angebot an Thunfischdosen gar nicht fassen.
Doch hinter dem allgemeinen Unterhaltungswert stecken auch gut kalkulierte Produktbotschaften: So greift sich die Katze aus dem Süßwarenregal nicht die Veggie Kätzchen von Candies World, sondern die Veggie Mäuse. In der Getränkeabteilung hält die Nomnom Cat ein wortreiches Plädoyer vor dem Coca-Cola-Regal. Doch die Dramatic Cat schnappt sich unbeeindruckt davon die letzte Dose der Netto-Marke Blackcat Energydrink und hält sie in die Kamera - selbst verständlich mit einem dramatischne Gesichtsausdruck.
Netto-Katzen Making-of
Den würdigen Abschluss findet die Einkaufsreise an der Kasse, wo sich Keyboard Cat als Kassierer versucht. Grumpy Cat schaut sich das Ganze mit grimmigen Gesichtsausdruck an. Als schließlich der Gesamtpreis aufleuchtet, muss allerdings auch Grumpy Cat lächeln. Passend zum Slogan des Videos "Über so günstige Preise freuen sich alle".
Insgesamt bleibt der Eindruck einer Onlinekampagne, die in der Qualität problemlos mit dem TV-Auftritt mithalten kann. Ob Jung von Matt allerdings langfristig einen mit den viralen Erfolgen von Edeka vergleichbare Erfolgsgeschichte erzählen kann, muss sich noch zeigen. Denn während Edeka mit "Supergeil" von Anfang an eigene Meme etabliert hat, bedient sich "Netto-Katzen" letztlich an schon bestehenden Online-Memen und nutzt sie für die Markenkommunikation. Das geschieht zwar hochprofessionell, birgt aber auch die Gefahr, die Marke zum sekundären Faktor der Geschichte zu machen.
cam