Sandra Grimm sucht für Nestlé nach Talenten
Bei Nestlé steht die Digitalisierung global ganz oben auf der Agenda. Allein in Deutschland muss der Konsumgüterkonzern 12500 Mitarbeiter für das Thema gewinnen und entsprechend qualifizieren. Sandra Grimm, die sich dabei um das Talentmanagement kümmert, ist zuversichtlich – auch wenn vieles umgeworfen und neu organisiert werden muss bei Nestlé, da das Fundament, auf dem die Digitalisierung umgesetzt wird, stabil steht.
Sandra Grimm über...
... den Agilitätsbegriff bei Nestlé: Im Kern wollen wir unsere Mitarbeiter mit den notwendigen Kompetenzen ausrüsten, die sie brauchen, um zu verstehen, wie sich Entscheidungsprozesse verändern, und letztlich schneller und flexibler handeln zu können. Das geht nur, wenn wir ein offenes Umfeld schaffen, das es Mitarbeitern erlaubt, in einer großen Organisation wie Nestlé mutig zu sein und tatsächlich Entscheidungen zu treffen – auch wenn mal etwas schiefgeht.
... die Fehlerkultur im Konzern: Noch sind wir ein Unternehmen, das Risiken möglichst vermeidet und in vielen Bereichen nicht nach dem Prinzip Trial & Error arbeitet. Wir wissen aber gleichzeitig, dass wir auch vor dem Hintergrund des rasanten digitalen Wandels agiler werden und unsere Mitarbeiter unterstützen müssen, schneller zu handeln, eigenständig zu entscheiden und dafür die Verantwortung zu übernehmen. Das muss in unsere Unternehmenskultur und -DNA übergehen. In Zukunft soll es mehr „sicheren Freiraum“ geben, der es erlaubt, kalkulierbare Risiken einzugehen und daraus zugleich zu lernen und zu wachsen.
... den Digitalisierungsgrad im Marketing: In verschiedenen Ausprägungen wurden die meisten Jobs im Marketing im Laufe der letzten Jahre "digitalisiert". Etwa 70 Prozent der aktuellen Projekte sind inzwischen digital.
... das Verhältnis von Tradition und Veränderung bei Nestlé: Das Schlagwort "neue Unternehmenskultur" steht ja nicht dafür, dass bei Nestlé alles Bestehende abgeschafft und durch Neues ersetzt wird. Es gibt vieles, an dem wir aus gutem Grund festhalten werden, wie etwa unsere Werte, die unsere Mitarbeiter sehr schätzen, und uns das auch in Unternehmensumfragen zurückspielen. Unsere Aufgabe ist, die guten, gewachsenen Werte zu behalten und trotzdem den neuen Herausforderungen gerecht zu werden.
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