Eigentlich war Winkelmann Anfang des Jahres angetreten, um die Fluglinie zu retten, nicht, um sie abzuwickeln. Doch schon damals war die Situation schon mehr als heikel: Der HORIZONT Brand Ticker wies für Januar einen Einbruch des Markenwertes um 40 Prozent nach. Unter drei Millionen Euro war die Marke Air Berlin zu diesem Zeitpunkt noch wert. Und im April verlor die Marke erneut 44 Prozent an Wert.
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HORIZONT Brand Ticker
Air Berlin stürzt beim Markenwert um 40 Prozent ab
Der Januar ist rum. In der ersten Monatsanalyse des HORIZONT Brand Tickers steht die Deutsche Börse mit einem Plus von 34 Prozent an der Spitz des Rankings. Den stärksten Verkust erleidet Air Berlin. Deren Markenwert verliert 40 Prozent.
Um aus dieser Todesspirale in der Kundenwahrnehmung zu entkommen, hatte Air Berlin zum 1. Januar
Scholz & Friends als Leadagentur verpflichtet. Man hoffte offensichtlich, die in Berlin ansässige Agentur würde für Air Berlin das Repositionierungswunder wiederholen, das schon bei Opel gelungen war.
Seit der Aufkündigung der weiteren Finanzierung durch Gesellschafter Etihad sind diese Pläne endgültig Makulatur. Oberste Priorität genießt bei Winkelmann derzeit, möglichst viele der 8000 Arbeitsplätze durch Teilverkäufe an andere Fluglinien zu erhalten. Für Billigflieger Easyjet, der Teile der Air-Berlin-Flotte übernehmen will, könnte das Aus für Air Berlin eine historische Chance sein. Denn Winkelmann gibt im Gespräch mit der B.Z. auch durch die Blume zu erkennen, dass das Discountflug-Schwergewicht
Ryanair nicht unbedingt zu seinen Lieblingskandidaten gehört: "Es gibt Anbieter, die sind sehr billig, die aber das Geschäftsmodell haben, alles aus Südosteuropa oder Irland zu machen. Die wären für die Air Berliner keine gute Lösung."
cam